Dienstag, 23. April 2024
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Vier Schwule in Berlin-Mitte angegriffen

In der Nacht zum Samstag: Ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen

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In Berlin sind in der Nacht zum Samstag vier Schwule wegen ihrer sexuellen Orientierung von einer Gruppe junger Männer verprügelt worden. Dabei wurden drei von ihnen nach Informationen der Polizei verletzt. Die Angreifer konnten unerkannt entkommen.

Mitten in Berlin wurden die Männer unvermittelt geschlagen

Der Vorfall ereignete sich am Zionskirchplatz in der Rosenthaler Vorstadt, einem Stadtviertel im Bezirk Mitte: Die vier Männer, zwei 19-Jährige, ein 20-Jähriger und ein 37-Jähriger, waren gerade unterwegs. Da wurden sie von ebenfalls vier Männern nach Zigaretten gefragt. Sie verneinten und gingen zunächst weiter.

Kurz darauf wurden die Vier von den jungen Männern erneut angesprochen und gefragt, ob sie schwul seien. Das bestätigte das Quartett. Daraufhin griff einer der jungen Männer die beiden 19-Jährigen und den 37-Jährigen an. Er schlug ihnen unvermittelt ins Gesicht.

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Weil die vier Männer um Hilfe riefen, flüchteten die Angreifer

Das Quartett rief laut um Hilfe. Einer der 19-Jährigen und der 20-Jährige flüchteten daraufhin in die Anklamer Straßen und baten Passanten um Hilfe. Daraufhin ergriffen die Angreifer die Flucht und rannten in Richtung Brunnenstraße. Die Opfer erlitten bei dem Angriff leichte Kopfverletzungen, verzichteten aber auf eine ärztliche Behandlung.

Nähere Angaben zu den Angreifen wurden in der Mitteilung der Polizei nicht gemacht. Wie bei allen Fällen von Hasskriminalität hat der Polizeiliche Staatsschutz am Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen.

Immer mehr Straftaten gegen sexuelle Minderheiten in Deutschland

Die Zahl der Fälle von Gewalt gegen sexuelle Minderheiten in Berlin ist im letzten Jahr deutlich angestiegen. Das dürfte auch daran liegen, dass sie immer öfter gemeldet werden. Die Berliner Polizei zählte im letzten Jahr 225 Straftaten gegen sexuelle Minderheiten, um 54 mehr als im Jahr zuvor.

Berlin liegt dabei im deutschlandweiten Trend: Wie die Bundesregierung vor kurzem in der Antwort auf einen Kleine Anfrage der Abgeordneten Doris Achelwilm von der Linken bekanntgegeben hat, ist die Zahl der bundesweit gemeldeten Straftaten gegen LGBTI-Personen innerhalb eines Jahres um 46 Prozent angestiegen.

Wer in der deutschen Hauptstadt Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664 979 444 erreichbar. Auch in anderen deutschen Städten gibt es entsprechende Ansprechpersonen.

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