Weil sie mitten in Berlin Arm in Arm auf der Straße gingen, wurden zwei Frauen von drei Jugendlichen am Montagabend beleidigt und verfolgt. Die Burschen konnten gefasst werden.
Zuerst traten die drei Jugendlichen E-Scooter um, dann beleidigten sie das lesbische Paar
Eine 25-Jährige ging mit ihrer ein Jahr jüngeren Freundin der Alten Schönhauser Straße in Berlin-Mitte entlang, als der Vorfall geschah. Drei Jugendliche, die unmittelbar zuvor mehrere E-Scooter umgetreten hatten, beleidigten die beiden Frauen lesbenfeindlich und verfolgten sie.
Die Verfolgung endete erst, als die 25-Jährige ihr Handy aus der Tasche holte, um die Polizei zu rufen. Die Burschen flüchteten daraufhin in Richtung Alexanderplatz. Als die Polizisten zu den beiden Frauen kamen, fuhr man gemeinsam zum Alexanderplatz. Dort erkannten sie die drei Jugendlichen wieder.
Gegen das Trio wird jetzt wegen Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt
Gegen die beiden 15-Jährigen und den 18-Jährigen wird nun wegen Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt. Nähere Informationen zu den Verdächtigen gibt es nicht. Das Verfahren hat, wie bei sämtlichen möglichen Hassverbrechen, der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernommen.
Erst vor wenigen Tagen war eine 32 Jahre alte Frau in Berlin vor einer Disco von einem Taxifahrer lesbenfeindlich beleidigt und angegriffen worden. Das Anti-Gewalt-Projekt Maneo hat im Jahr 2018 insgesamt 382 Übergriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in der Stadt gezählt, das sind um 58 mehr als im Jahr zuvor.
Für queere Verbrechensopfer gibt es in Berlin eigene Ansprechpersonen
Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten im deutschsprachigen Raum macht die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen gegen Angehörige geschlechtlicher und sexueller Minderheiten regelmäßig öffentlich. Deshalb wird auch verhältnismäßig oft darüber berichtet.
Wer in der deutschen Hauptstadt Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664 979 444 erreichbar.