Donnerstag, 18. April 2024
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Mitten in Berlin: Zwei Männer schwulenfeindlich beleidigt und verprügelt

Die mutmaßlichen Täter konnten unerkannt flüchten

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Fast jeden Tag muss sich diese Woche die Berliner Polizei mit einem homophoben Zwischenfall beschäftigen. Nachdem am Montag ein lesbisches Paar beleidigt und verfolgt worden ist, wurden in der Nacht auf heute zwei Männer zur Zielscheibe.

Die Männer gingen spätnachts auf der Straße, als sie plötzlich beleidigt wurden

Derzeitigen Ermittlungen zufolge waren die beiden Männer, 23 und 41 Jahre alt, gegen 3.25 Uhr auf der Kurfürstenstraße im Stadtteil Tiergarten unterwegs, als sie von zwei Unbekannten zunächst schwulenfeindlich beleidigt wurden.

Die beiden reagierten auf die Beschimpfungen nicht und gingen weiter – woraufhin die Pöbler handgreiflich wurden. Sie sollen die Männer mit Schlägen und Tritten angegriffen haben. Danach konnten sie in unbekannte Richtung flüchten. Nähere Informationen zu den Tätern gab die Polizei nicht bekannt.

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Beide Männer mussten nach dem Angriff im Krankenhaus behandelt werden

Beide Opfer mussten nach dem Angriff im Krankenhaus behandelt werden. Der 23-Jährige erlitt dabei unter anderem einen Nasenbeinbruch. Wie bei allen möglichen Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen.

Homophobie scheint in Berlin derzeit Hochkonjunktur zu haben: Am Montag haben zwei Jugendliche ein lesbisches Paar beleidigt und bedrängt, weil sie mitten in der Stadt Arm in Arm auf der Straße gingen. Wenige Tage zuvor war eine 32 Jahre alte Frau vor einer Disco von einem Taxi lesbenfeindlich beschimpft und verletzt worden.

Berliner Polizei macht Hassverbrechen gegen LGBT-Personen regelmäßig öffentlich

Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten im deutschsprachigen Raum macht die Berliner Polizei mögliche Hassverbrechen gegen Angehörige geschlechtlicher und sexueller Minderheiten regelmäßig öffentlich. Deshalb wird auch verhältnismäßig oft darüber berichtet.

So wurde bekannt, dass Anfang Oktober ein schwules Paar beim Berliner Hauptbahnhof beleidigt und geschlagen wurde, am folgenden Tag wurden in Berlin-Mitte vier Schwule angegriffen. Ob Berlin für geschlechtliche oder sexuelle Minderheiten aber gefährlicher ist als vergleichbare Städte lässt sich dadurch nicht sagen.

Wer in der deutschen Hauptstadt Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664 979 444 erreichbar.

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