Samstag, 20. April 2024
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Öffnung der Ehe senkt Zahl der Suizide bei Lesben und Schwulen

Gesellschaftliche Akzeptanz wirkt sich positiv auf das seelische Wohlbefinden aus

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Die Öffnung der Ehe senkt die Selbstmordrate bei Schwulen und Lesben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des dänischen Forschungsinstituts für Suizidprävention und der Universität Stockholm, die nun veröffentlicht wurde.

Mehr als 28.000 Lesben und Schwule in Beziehungen wurden für die Studie untersucht

Dazu wurden in Dänemark und Schweden mehr als 28.000 Lesben und Schwule, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, über einen längeren Zeitraum beobachtet. Das Ergebnis: Die Selbstmordrate unter verheirateten Homosexuellen ist schneller gesunken als unter heterosexuellen Eheleuten.

So haben die Forscher einerseits den Zeitraum von 1989 bis 2003, andererseits jenen von 2003 bis 2016 untersucht. In diesem Zeitraum ist die Zahl der Suizide unter gleichgeschlechtlich orientierten Menschen um 46 Prozent gesunken, unter verschiedengeschlechtlich orientierten Menschen aber nur um 28 Prozent.

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Durch die Öffnung der Ehe wird das Leben gleichgeschlechtlich Liebender weniger stigmatisiert

Die Forscher führen den stärkeren Rückgang der Suizide unter gleichgeschlechtlichen Ehepaaren auf die geringere Stigmatisierung ihrer Lebensform zurück, die besonders durch die Öffnung der Ehe erreicht worden ist. „Verheiratet zu sein ist ein Schutz gegen Suizid“, folgert die Studienleiterin Annette Erlangsen aus den Zahlen.

Allerdings würden sich verheiratete Schwule und Lesben noch immer doppelt so häufig das Leben nehmen wie verheiratete Heterosexuelle. Die Suizidrate unter verheirateten lesbischen Frauen ist im Vergleich zu Frauen in heterosexuellen Ehen gar fast dreimal höher. Am häufigsten waren Suizide unter schwulen Männern.

In den USA kam eine Studie zu einem ähnlichen Ergebnis

Damit kommt die Studie zu einem ähnlichen Ergebnis wie eine Untersuchung in den Vereinigten Staaten: Diese kam 2017 ebenfalls zu dem Schluss, dass die Öffnung der Ehe die Zahl der Suizide unter jungen Schwulen, Lesben und Bisexuellen senkt. Davon profitieren auch Menschen, die nicht in einer Beziehung oder im heiratsfähigen Alter sind.

Dänemark hatte als erstes Land der Erde im Jahr 1989 Eingetragene Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt und die Ehe 2012 geöffnet. Schweden führte die Lebenspartnerschaften erst im Jahr 1995 ein, öffnete die Ehe aber schon 2009.


Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.

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