Freitag, 19. April 2024
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So viele muslimische Jugendliche in Wien haben ein Problem mit Homosexuellen

Neue Studie hat die Einstellung in einigen migrantischen Communities erhoben

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Eine neue Befragung des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zu den Einstellungen von muslimischen Jugendlichen in Wien sorgt für Diskussionen. Denn abwertende Einstellungen sind unter jungen Musliminnen und Muslimen mit Migrationshintergrund verbreitet – das betrifft auch deren Ansichten zum Thema Homosexualität.

Das persönliche Umfeld und die Aufenthaltsdauer haben großen Einfluss auf die Grundhaltungen

Im Auftrag des ÖIF wurden in Wien Jugendliche mit afghanischem, syrischem, tschetschenischem, kurdischem, türkischem und bosnischem Migrationshintergrund sowie Jugendliche ohne Migrationshintergrund befragt. Das Ziel: Erkenntnisse über demokratische Grundhaltungen sowie abwertende und gewaltlegitimierende Einstellungen bei den Jugendlichen zu gewinnen.

Die Ergebnisse zeigen, dass ein Zusammenspiel aus Familie, sozialem Umfeld, der aktuellen psychischen Verfassung und die starke Orientierung am Islam Einfluss auf abwertende Grundhaltungen hat. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer sinken jedoch antidemokratische Grundhaltungen, betont die Studie.

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Jeder zweite Syrer und Afghane, zwei von fünf Türken und Tschetschenen haben ein Problem mit Homosexualität

Bedenklich ist die Haltung vieler Befragter zum Thema Homosexualität. Die Hälfte der jungen Afghanen und Syrer sowie vier von zehn Jugendlichen mit tschetschenischen oder türkischen Wurzeln lehnen Homosexualität ab. Auch für ein Drittel der jungen Menschen mit kurdischen oder bosnischen Wurzeln ist Homosexualität „nie okay“.

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„Immer okay“ ist Homosexualität allerdings für rund die Hälfte der jungen Menschen mit kurdischen oder bosnischen Wurzeln sowie für drei Viertel der jungen Menschen ohne Migrationshintergrund.

Vor allem Tschetschenen sind in den letzten Jahren religiöser geworden

Diese Zahlen passen auch zur Wertigkeit von Religion im Leben der Jugendlichen: Die stärkste Orientierung am Islam weisen Jugendliche aus Afghanistan mit 72 Prozent sowie aus Syrien und Tschetschenien mit je 69 Prozent aus. Vor allem tschetschenische Jugendliche geben an, in den letzten drei Jahren religiöser geworden zu sein.

Die Befragung „Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien. Zugehörigkeiten, Einstellungen und Abwertungen“ wurde im Auftrag des ÖIF von den Forschungsinstituten think.difference und SORA unter der Leitung von Kenan Güngör erstellt. Dazu wurde eine quantitative Befragung unter mehr als 700 Jugendlichen aus Wien durchgeführt.

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