Kurz vor ihrem Amtsantritt hat Claudia López, Bürgermeisterin der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, ihre Lebensgefährtin geheiratet. Lopez und ihre Partnerin, die Senatorin Angélica Lonzano, gaben sich gestern das Ja-Wort. Beide gehören der Partei Grüne Allianz an.
„Danke, dass es dich gibt. Ich werde dich immer ehren und mein ganzes Leben lieben.“
„Ich liebe dich, Angelica“, schrieb López in einem Tweet: „Danke, dass es dich gibt. Ich werde dich immer ehren und mein ganzes Leben lieben.“ Dazu postete sie Fotos, auf denen die künftige Bürgermeisterin in einem weißen Frack zu sehen ist, Senatorin Lozano trug einen weißen Hosenanzug.
López hatte im Oktober als erste Frau die Wahl um das Bürgermeisteramt von Bogotá gewonnen. Sie setzte sich mit rund 35 Prozent der Stimmen gegen den liberalen Politiker Carlos Fernando Galán durch.
Die erste lesbische Bürgermeisterin einer lateinamerikanischen Großstadt hat viel vor
Damit ist López auch die erste offen lesbische Bürgermeisterin einer lateinamerikanischen Großstadt. Die 49-Jährige wird ihr Amt zum Jahreswechsel antreten. Der Posten gilt in Kolumbien auch als „Gemeralprobe“ für künftige Präsidenten.
Ihre Ziele für Bogotá sind ein besseres, kostenloses Bildungssystem. Eine überirdische Metro, die nach über 60 Jahren Debatte ab dem nächsten Jahr gebaut werden soll, soll gegen ewige Staus und schmutzige Luft helfen.
Auch in Kolumbien hat das Verfassungsgericht die Ehe geöffnet
Womit sie bei den konservativen Eliten besonders aneckt ist ihr Kampf gegen Gewalt, Korruption und Ungleichheit. Als Kämpferin gegen Korruption hat sie sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Viele Politiker, die mit Paramilitärs unter einer Decke steckten, kamen wegen ihrer Recherchen ins Gefängnis.
Wie in Österreich hat auch in Kolumbien der Verfassungsgerichtshof die Ehe für schwule und lesbische Paare geöffnet. Seit der Öffnung im Jahr 2016 haben in dem südamerikanischen Land 970 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet.