Freitag, 19. April 2024
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Erste transgender Profi-Gamerin Maria Creveling 24-jährig gestorben

Nach ihrem Einstieg in die Profi-Liga musste sie Spott und Hohn ertragen

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Maria Creveling, die erste „League of Legends“-Profispielerin, ist tot. Die Trans-Frau starb am Freitag im Alter von 24 Jahren. In der Gamer-Szene wurde sie auch wegen ihrer Geschlechsidentität oft angefeindet.

„Ihre Abwesenheit wird eine Leere hinterlassen, die nicht gefüllt werden kann“

Crevelings Freund bestätigte auf Twitter den Tod seiner Partnerin: „Maria ist letzte Nacht gestorben. Sie hätte keine lange öffentliche Erklärung gewollt. Darum ist alles, was ich sagen werde: Die vier Monate, die ich sie kannte, waren die besten in unserer beider Leben. Ruhe in Frieden Maria, ich liebe dich.“

Auch Richard Lewis, eSport-Journalist und Mitbewohner von Maria Creveling, bestätigte ihren Tod. Sie starb „friedlich im Schlaf“, schrieb er auf Twitter: „Ihre Abwesenheit wird eine Leere hinterlassen, die nie gefüllt werden kann.“

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Die letzten Tweets von Creveling waren auffallend düster

Die genaue Todesursache ist unbekannt. Vor wenigen Wochen hatte sie noch am „Twitch Rivals Team Draft“ teilgenommen und oft auf der Spieleplattform Twitch gestreamt. Ihre letzten Tweets waren aber auffallend düster: „Es fühlt sich nicht wie Weihnachten an“, schrieb sie beispielsweise.

Unter dem Gamer-Namen „Remilia“ schrieb Creveling Gamer-Geschichte: Sie spielte im „League of Legends“-Team „Renegades“, das sich 2015 für die höchste Spielklasse, die League of Legends Championship Series (LCS), qualifizierte. Im Jänner 2016 bestritt sie dort als erste Frau ihr erstes Match – nicht ohne angefeindet zu werden.

In der Profi-Gamerszene wurde Maria Creveling beleidigt und verspottet

Kommentatoren beleidigten die Trans-Frau sexistisch und machten sich über ihre Geschlechtsidentität und ihr Aussehen lustig. Nach wenigen Wochen warf Maria Creveling das Handtuch und stieg aus der Profi-Liga wieder aus.

Danach sprach Creveling über ihre Ängste und Probleme. So litt sie körperlich unter den Folgen der Geschlechtsanpassung, die sie in Thailand machen hatte lassen. Auf Twitter sagte sie ihren Fans, die Operation sei verpfuscht worden, ihr „gesamter Beckenbereich“ sei dauerhaft taub.

„League of Legends“ ist das derzeit wohl erfolgreichste Online-Spiel. Jeden Monat sind rund 80 Millionen Spieler aktiv, der Hersteller nahm 2018 mit dem Spiel insgesamt 1,4 Milliarden Dollar ein. Bei Online-Turnieren wurden im letzten Jahr insgesamt mehr als sechs Millionen Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet.

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