Freitag, 19. April 2024
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Aus Homophobie: Freund mit Pflasterstein attackiert

Der 32-Jährige erlitt eine Platzwunde am Kopf

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In Berlin wurde am Dienstagnachmittag ein 32-jähriger Mann von einem Bekannten wegen dessen Homosexualität mit einem Kleinpflasterstein angegriffen. Es ist der zweite bekannt gewordene Fall von Schwulenhass in der der deutschen Hauptstadt an einem Tag.

Zunächst stritten die beiden Männer über die Homosexualität des einen, dann folgten Taten

Die beiden Männer trafen sich bisherigen Ermittlungen zufolge gegen 14.40 Uhr im Kreuzberger Viktoriapark. Dort begannen der 32-Jährige und sein zwei Jahre jüngerer Bekannter über die Homosexualität des Älteren zu streiten.

Im Laufe dieser Auseinandersetzung nahm der 30-Jährige einen Kleinpflasterstein und schlug ihn seinem Bekannten gegen den Kopf. Dieser erlitt dabei eine Platzwunde am Kopf. Der Angegriffene hielt daraufhin einen Funkstreifenwagen der Berliner Polizei an.

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Der zweite schwulenfeindliche Vorfall in Berlin an nur einen Tag

Die Beamten nahmen den Verdächtigen fest. Sie nahmen ihn zur erkennungsdienstlichen Behandlung in Polizeigewahrsam, aus dem er anschließend wieder entlassen wurde. Wie bei allen möglichen Hassverbrechen hat ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt Berlin die weiteren Ermittlungen übernommen.

Der Vorfall im Viktoriapark ist der zweite schwulenfeindliche Vorfall, der am Dienstag in Berlin gemeldet wurde. Zu Mittag war ein schwuler Mann in einem U-Bahn-Wagen der Linie U1 beleidigt und geschlagen worden.

Dass so viele Vorfälle aus Berlin bekannt werden, hat einen Grund: Die Berliner Polizei macht als einzige Behörde im deutschen Sprachraum vermutete Hassverbrechen gezielt öffentlich, deshalb wird häufiger als aus anderen Städten darüber berichtet.

Eigene Ansprechpersonen bei Polizei und Staatsanwaltschaft

Die Zahl der Angriffe auf schwule und geschlechtliche Minderheiten in Berlin ist im letzten Jahr stark angestiegen: Bis Ende September wurden der Berliner Polizei 261 Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 184 Übergriffe gewesen. Das entspricht einem Anstieg von 42 Prozent.

Die Tatorte lagen vorwiegend in den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Wer Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30 /4664 979 444 erreichbar.

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