Für Empörung in der Song-Contest-Gemeinde sorgt ein Video der russischen Raveband Little Big, die ihr Land mit dem Song „Uno“ dieses Jahr beim Wettbewerb in Rotterdam vertreten soll: Rund um ein Konzert in Brüssel sollen sie schwulenfeindliche Bemerkungen machen.
Im Jahr 2017 machen sie sich in einem Video über die Brussels Pride lustig
Auf dem Video aus dem Jahr 2017 sind Mitglieder der Band zusehen, darunter auch Sänger Ilya Prusikin. Sie geben vor, zufällig in die Brussels Pride geraten zu sein und machen sich über die Veranstaltung lustig. So reden sie von „Schwuchteln“, machen Anspielungen über Analsex oder machen eine „Parade für Vagina-Liebhaber“.
Vor einigen Tagen machte das queere Nachrichtenportal xgay.ru auf das Video aufmerksam. Grund dafür war, dass das offizielle Video der 2013 gegründeten Band von einigen westlichen Song-Contest-Fans als queer-freundlich gelobt wurde – was viele Mitglieder der russischen Community belustigte oder empörte.
Im Westen wurde Little Big als queer-freundlich gesehen – dieses Bild wurde jetzt zurechtgerückt
Mittlerweile hat der litauische Blogger Geizeris das Video mit englischen Untertiteln auf YouTube veröffentlicht. Er sei traurig, dass „homophobe Bandmitglieder von einigen Mitgliedern unserer Community fälschlicherweise als Verbündete wahrgenommen werden“, schreibt er als Erklärung dazu.
Doch einige russische Song-Contest-Fans verteidigen die Band nach wie vor. Sie betonen, dass sich Little Big über alles und jeden lustig machen und die Bandmitglieder in dem Video auch klar sagen, nichts gegen Homosexuelle zu haben. Eine Stellungnahme der Band zur aktuellen Debatte gibt es noch nicht.