Samstag, 20. April 2024
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Berliner Justizsenator empfiehlt wegen Corona Absagen von CSD und Straßenfest

"Wenn wir jetzt nicht Verantwortung übernehmen, werden wir lange Trauermärsche haben"

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In Berlin hat Justizsenator Dirk Behrendt den Veranstaltern dringend empfohlen, den CSD und das schwul-lesbische Straßenfest abzusagen. „Wenn wir jetzt aber nicht Verantwortung übernehmen, werden wir erstmal lange Trauermärsche haben, da nicht alle in unserer Community jung und gesund sind“, warnt der offen schwule Grün-Politiker in einem Interview mit dem Stadtmagazin blu.

Die Organisatoren selbst wollen noch abwarten

Der CSD Berlin ist für den 25. Juli geplant, das schwul-lesbische Straßenfest in der Woche davor. Bis jetzt haben die CSD-Veranstalter betont, die Lage genau zu beobachten. Das Organisationsteam sei in engem Kontakt mit den Behörden, so Vorstandsmitglied Ralph Ehrlich.

„Von Behördenseite hieß es aber, dass der Peak wohl im Juli/August sein soll. Das würde uns treffen“, so Ehrlich letzte Woche. Problematisch wäre dann vor allem das Finden eines neuen Termins – eine Parade, wie man sie kennt, kann in der deutschen Hauptstadt wohl nur zur warmen Jahreszeit stattfinden. Ähnliches gilt auch für das Straßenfest.

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Auf die aktuelle Aufforderung Behrendts haben die Veranstalter des CSD Berlin noch nicht reagiert. Auf der Homepage des Straßenfestes steht, dass die Vorbereitungen „trotz der aktuellen Lage unverändert auf Hochtouren“ liefen.

Behrendt: „Je schneller wir die Kurve flach haben, desto besser kommen wir aus der Krise“

An die Community richtet der Justizsenator außerdem den Appell, zu Hause zu bleiben und alle sozialen Kontakte zu reduzieren. „Je schneller wir die Kurve flach haben, desto besser und vermutlich auch schneller kommen wir aus der Krise“, so Behrendt. Er halte es für „hochgradig unsolidarisch gegenüber den Älteren und den Immunkranken in unserer Community, wenn wir deren Leben durch unsere Freizügigkeit gefährden“. Auch daran zeige sich, „ob wir als queere Community zusammenhalten und aufeinander achtgeben“.

Berlin hat seine Maßnahmen gegen das Coronavirus verschärft: So mussten bereits alle Cafés, Bars und Restaurants auf behördliche Anordnung schließen, es gilt auch in der deutschen Hauptstadt die Aufforderung zum Social Distancing. In Berlin waren bis Donnerstagnachmittag 688 Fälle von Covid-19-Infektionen bestätigt. Davon werden 43 Personen im Krankenhaus behandelt, der Rest befindet sich in häuslicher Isolation.

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