Dienstag, 16. April 2024
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Grindr-Date brutal erstochen: Mindestens 24 Jahre Haft für 18-Jährigen

128 Stiche mit dem Küchenmesser - und er hatte schon ein weiteres Date geplant

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Weil er sein Grindr-Date mit 128 Messerstichen brutal ermordet hatte, wurde ein 18-jähriger Brite am Dienstag zu mindestens 24 Jahren Haft verurteilt. Das Verbrechen des Burschen, der zum Tatzeitpunkt minderjährig war, hatte letztes Jahr ganz England geschockt.

Der Angeklagte lockte sein Date auf einen Hügel, weil er sich an einem „diskreten Ort“ treffen wollte

Vor dem Gericht in Preston, einer Stadt im Nordwesten Englands, musste sich Brian Healless verantworten, ein gebürtiger Litauer, der mit seiner Familie im Alter von sieben Jahren nach England umgezogen ist.

Er hatte sein Opfer, den 18-jährigen Baumarktangestellten Alex Davies über Grindr kennengelernt. Dort hatte er ihn zu einem Date auf einen Hügel gelockt, der mehrere Kilometer entfernt hat – weil er noch nicht geoutet sei und sich deshalb nur an einem „diskreten“ Ort treffen wollte.

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Er tötete den 18-Jährigen mit 128 Messerstichen und ließ in dann qualvoll ersticken

Auf dem Hügel stach Healless dann 128 Mal mit einem Küchenmesser auf den 18-Jährigen ein, brach ihm die Nase und schlug ihm auf den Kopf. Wie durch ein Wunder lebte Davies danach noch. Der Angeklagte zog ihn durch den Schlamm in ein Versteck, wo der 18-Jährige qualvoll erstickte.

Wenig später fuhr er mit seinem Mountain Bike an einer Überwachungskamera vorbei – mit dem Rücksack seines Opfers. Die Leiche des jungen Mannes wurde drei Tage später von einem Wildhüter, der mit seinem Hund spazieren ging, zufällig gefunden.

Zwei Tage später konnte die Polizei nach der Auswertung von DNA-Spuren und Gesprächsnachweisen Brian Healless festnehmen. In seinem Haus fanden die Beamten persönliche Gegenstände des Opfers, darunter Kopfhörer, Handy und die Geldtasche mit der Bankomatkarte des Opfers.

Trotz einer psychischer Erkrankung: Geschworene sprechen den Angeklagten wegen Mordes schuldig

Gegenüber Fachärzten sagte Healless, dass ihm eine Stimme in seinem Kopf gesagt hatte, dass ihm Gefahr drohe und er deshalb sein 18-jähriges Date attackieren müsse. Das Messer habe der damals 17-Jährige mit genommen, um sich selbst zu schützen.

Mehrere Psychiater attestierten dem Angeklagten eine paranoide Schizophrenie. Er selbst bekannte sich der Tötung schuldig, plädierte deshalb aber auf Unzurechnungsfähigkeit. Trotzdem sprachen die Geschworenen am Montag den 18-Jährigen wegen Mordes schuldig. Sie brauchten weniger als eine Stunde, um sich auf einen Schuldspruch zu einigen.

„Sie sind ein manipulativer, berechnender und hinterhältiger Mensch“, sagte der Richter zum Angeklagten

Einen Tag später verkündete Richter Mark Brown das Strafmaß. Healless muss mindestens 24 Jahre ins Gefängnis, bevor über eine Freilassung verhandelt werden kann. Die 324 Tage, die er in Untersuchungshaft verbracht hat, werden auf das Strafmaß angerechnet.

Das Opfer sei ein „gutherziger, sanfter und hart arbeitender junger Mann“ gewesen, „der nie jemandem Leid zugefügt hätte. Sie haben ihn auf den Hügel gelockt und auf barbarische Art ermordet. Sie haben die Tat ohne Frage geplant. Sie sind ein manipulativer, berechnender und hinterhältiger Mensch“, sagte er dem Angeklagten.

Vor seiner Verhaftung hat der Angeklagte mit einem weiteren Teenager gechattet und wollte ihn treffen

Der Richter glaubt auch, dass durch die Verhaftung von Healless weiteres Leid vermieden werden konnte. So hatte er nach Angaben der Polizei bereits mit einem weiteren Teenager auf Grindr Kontakt aufgenommen, den er am gleichen Ort treffen wollte.

Tracey McMurdo von der zuständigen Polizei in Lancashire rät deshalb beim Dating zur Vorsicht. „Wir bitten Sie – sobald das Leben nach Corona wieder normal weiterläuft – Sicherheitshinweise zu beachten“, mahnt sie.

So sollte man sein Date am besten an einem belebten Ort treffen und einem Freund davon erzählen. Auch könne man seinen Standort über das Smartphone-GPS mit einem Freund teilen, empfiehlt die Polizistin.

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