Mittwoch, 27. März 2024
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Nach elf Staffeln: Letzte Folge „Modern Family“ in den USA ausgestrahlt

Die Serie leistete einen großen Beitrag zur Akzeptanz von Ehe-Öffnung und Regenbogenfamilien

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In den USA ist am Mittwochabend eine Ära zu Ende gegangen: Mit der Ausstrahlung der letzten Folge von „Modern Family“ hat sich eine Serie vom Bildschirm verabschiedet, die die Wahrnehmung homosexueller Paare nachhaltig verändert hat.

Zum ersten Mal war ein schwules Paar mit Kinderwunsch Teil einer Mainstream-Serie

Es war 2009, als auf dem US-Network ABC die erste Folge zu sehen war, und für das Finale räumte der Sender den Hauptabend frei. Vor den beiden letzten Folgen zeigte ABC noch eine einstündige Dokumentation über die Serie. Von Anfang an dabei waren Cameron und Mitch, ein schwules Paar mit einem riesengroßen Kinderwunsch, gespielt von Eric Stonestreet und Jesse Tyler Ferguson.

„Als mein Kreativpartner Chris Lloyd und ich diese Sendung entwarfen, fragten wir uns, was genau die verschiedenen Paare sein sollten. Wir wussten sofort, dass wir ein schwules Paar dabei haben wollten, die ein Baby adoptieren. Wir kannten mehrere Leute wie sie, und sie waren unser Vorbild“, erinnerte sich „Modern Family“-Serienerfinder Steve Levitian.

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Auch konservative Zuseher verliebten sich in Cam und Mitch

Allerdings waren sie sich damals nicht sicher, ob sechs Jahre vor der landesweiten Öffnung der Ehe ein so präsentes schwules Paar nicht Zuseher im Hinterland der USA verschrecken könnte – doch es kam anders: „Wir bekamen null negative Rückmeldung zu diesem Paar, das ihr Baby zu ihrer Nummer 1 Priorität macht und versucht, es gross zu ziehen, so gut es geht, mit viel Liebe. Wer soll dagegen etwas sagen?“, freut sich Levitian.

Das sahen auch die Zuseher so – bis zu 13 Millionen Zuseher sahen in den Anfangszeiten zu, gegen Ende verlor die Serie deutlich, belegte bei ABC damit aber immer noch einen Spitzenplatz. Das Finale sahen mehr als sieben Millionen Menschen. Auch bei den Kritikern kam „Modern Family“ ausgebrochen gut an: In den ersten fünf Jahren gewann die Serie jedes Jahr den Emmy für die beste Comedy-Serie, insgesamt schaffte sie 22 Auszeichnungen.

Die Serie hat Sichtbarkeit für Regenbogenfamilien geschaffen

„Leute auf der Straße haben mich angesprochen und mir gesagt, was ihnen unsere Charaktere bedeutet haben. Mir hat eine Frau aus Australien berichtet, dass unsere Serie Sichtbarkeit geschaffen habe für gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern, und das habe ihrer Tochter geholfen, mit Bullys umzugehen“, erinnert sich Stonestreet.

Und auch für die Darsteller war der Abschied sehr emotional. Alle Darsteller seien in Tränen ausgebrochen, als die letzte Folge der Sitcom im Kasten war, sagt Jesse Tyler Ferguson. Alle außer Ed O’Neill, der Familienoberhaupt Jay Pritchett spielt. „Keine Tränen?“, habe er gefragt, erinnert sich Ferguson. Und O’Neill habe geantwortet, er werde vermutlich erst in zwei Wochen in Tränen ausbrechen, wenn er alles realisiere.

https://twitter.com/ModernFam/status/1248249308333223939

Die Show hat die Art, wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesehen werden, geändert

Anlässlich des Finales hat die Bürgerrechtsorganisation Human Rights Campaign (HRC) einen kurzen Abschiedsclip ins Netz gestellt, bei dem die „Modern Family“-Darsteller zu Wort kommen. „Ich bin Teil einer Show, die einen echten Unterschied gemacht hat, wie Menschen gleichgeschlechtliche Partnerschaften sehen“, sagte beispielsweise Ty Burrell, der den tollpatschigen Phil spielt.

Do we really have to say goodbye? Thank you to the cast and crew of @ModernFam for the last 11 seasons of laughs, love and support of the LGBTQ community. #ModernFamily https://t.co/iCpgWeOMQz pic.twitter.com/M96S99TC8g

— Human Rights Campaign (@HRC) April 8, 2020

Und Jesse Tyler Ferguson ergänzt: „Die Tatsache, dass Cameron und Mitchell von Zuschauern ins Herz geschlossen wurden, als eine gleichberechtigte Ergänzung neben all den anderen typischen besorgten Eltern, ist wirklich schön. Ich weiss nicht, wie irgendwer noch glauben kann, dass unsere Familie weniger wert sei, als die von irgendjemand anderem.“

Auf eine deutsche Version des Finales werden wir noch etwas länger warten müssen: Auf Netflix sind derzeit nur neun Staffeln verfügbar, die zehnte Staffel wurde zuerst auf Sky One und dann im Comedy Channel ausgestrahlt. Die zehnte und elfte Staffel von „Modern Family“ gibt es derzeit bei Amazon Video als Originalfassung mit Untertiteln – allerdings um 2,49 Euro pro Folge.

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