In Berlin ist ein 32-jähriger Mann in der Nacht auf den Ostermontag offenbar aus Schwulenhass angegriffen und verletzt worden. Der Täter konnte unerkannt entkommen.
Das Opfer war mit einem Freund unterwegs, als der Unbekannte sie anpöbelte
Der 32-Jährige war den bisherigen Ermittlungen zufolge mit einem 26-Jährigen am Alfred-Scholz-Platz im Stadtteil Neukölln unterwegs. Plötzlich wurden die beiden Männer von einem Unbekannten gefragt, ob sie schwul seien.
Das bejahten beide Männer – woraufhin der Unbekannte dem 32-Jährigen ohne Vorwarnung mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Schlag war so heftig, dass der Mann zu Boden ging. Als er wieder aufstand, schlug ihm der Mann erneut ins Gesicht.
Der 31-Jährige musste nach der Tat im Krankenhaus behandelt werden
Anschließend konnte der Schläger gemeinsam mit einem weiteren Mann in Richtung Richardstraße flüchten. Der 32-Jährige erlitt bei dem Angriff Verletzungen in Kopf und Rumpf. Er wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde er ambulant behandelt und wieder entlassen.
Wie bei allen vermuteten Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen. Im Gegensatz zu anderen Städten im deutschsprachigen Raum berichtet die Berliner Polizei proaktiv über solche Taten. Deshalb wird recht oft darüber berichtet.
Im letzten Jahr hat die Berliner Polizei 225 Straftaten gegen sexuelle Minderheiten gezählt – um 54 mehr als im Jahr zuvor. Begangen wurden diese Taten vor allem in den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln.
Berlin hat eigene Ansprechstellen für LGBTI-Opfer
Wer in der deutschen Hauptstadt Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664 979 444 erreichbar.
Beim schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo können LGBTI-feindliche Straftaten aus Berlin über die Webseite oder täglich von 17 bis 19 Uhr über das Überfalltelefon unter der Nummer +49/(0)30/216 33 36 gemeldet werden.