Donnerstag, 28. März 2024
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RBB zeigt auch diesen Sommer wieder queere Kino-Highlights

Vom Österreich über Frankreich nach Kuba oder Kenia: Einmal um die queere Kinowelt

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Auch diesen Sommer räumt der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) den späten Donnerstagabend wieder frei, um queere Filme auszustrahlen. Zwei Monate lang gibt es unter dem Label „rbb Queer“ echte Highlights zu sehen – los geht’s am 18. Juni mit einer österreichischen Produktion. Insgesamt zeigt der rbb in dieser Reihe acht Filme, sieben davon werden eine deutsche Erstausstrahlung sein. Das Konzept funktioniert: Es ist bereits das dritte Jahr, in dem der rbb im Sommer ein queeres Filmprogramm anbietet.

„Ein kleiner Trost für die Community“ in Zeiten ohne CSD

„Der rbb zeigt wieder Flagge und die Filmreihe ‚rbb Queer’ im Programm. Mit vielen spannenden internationalen Produktionen, die größtenteils zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen sein werden. Vielleicht ein kleiner Trost für die Community und unser Publikum in dieser Zeit“, erklärt Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus. Als besonderes Schmankerl stellt rbb-Filmexperte Knut Elstermann die Filme vor ihrer Ausstrahlung vor und liefert Hintergrundinformationen zu ihrer Entstehung und Rezeption.

Los geht es dabei dieses Jahr mit dem vom ORF koproduzierten Coming-of-Age-Film „Siebzehn“, dem Regiedebüt von Mona Art. In dem Film geht es um das Erwachsenwerden in der niederösterreichischen Provinz, das eine echte Achterbahn der Gefühle ist – umrahmt in amourösen Minidramen, in denen lesbisches Verliebtsein für genauso viel Verwirrung sorgt wie heterosexuelles. „Siebzehn“ wurde beim Max-Ophüls-Preis 2017 als bester Film ausgezeichnet. Für die Jury war der Film „sensibel, entschlossen, wunderbar“. 

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„120 BPM“ wurde in Cannes mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet

Die Woche darauf gibt es weiteres Highlight: Das Aids-Aktivisten-Drama „120 BPM“ wurde in Cannes mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet. Regisseur Robin Campillo erzählt nach eigenen Erfahrungen den Kampf junger Aids-Aktivisten im Frankreich der 1990er Jahre und das Leben eines schwulen Liebespaares zu Zeiten der weit verbreiteten politischen und gesellschaftlichen Ignoranz. Campillo schafft mit seinem Film ein mitreißendes Porträt einer Zeit, die trotz ihrer Nähe heute sehr weit entfernt zu sein scheint.

Die Wochen darauf gibt es wieder starke weibliche Blicke bei rbb Queer: So zeigt der Sender am 2. Juli den Film „Beach Rats“, in dem die die US-amerikanische Regisseurin Eliza Hittman eine Geschichte von schwulem Erwachen auf Coney Island erzählt – inmitten von Arbeitslosigkeit, Männlichkeitsbildern und Jugendkriminalität. Für ihr Coming-of-Age-Drama wurde Hittman beim Sundance-Filmfestival 2017 mit dem Regie-Preis ausgezeichnet.

Am 9. Juli zeigt der rbb dann den Film „La belle saison – Eine Sommerliebe“ von Catherine Corsini. Darin führt die Regisseurin zu Zuseherinnen und Zuseher ins ländliche Frankreich der 1970er Jahre. In strahlenden Bildern schildert sie die Liebesgeschichte zweier junger, gegensätzlicher Frauen zwischen Leidenschaft und konservativen Moralvorstellungen in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs.

„rbb Queer“ wagt auch Blicke nach Brasilien, Kuba und Kenia

Und während sich „rbb Queer“ in den ersten beiden Jahren vor allem mit europäischen Perspektiven beschäftigt hat, führt dieses Jahr die Reise um die ganze Welt – und diese cineastische Weltreise beginnt am 16. Juli mit dem brasilianischen Coming-of-Age-Film „Heute gehe ich allein nach Hause“. Daniel Ribeiros charmanter Film über einen blinden Teenager, der sich das erste Mal verliebt, wurde bei der Berlinale 2014 mit dem Teddy-Award für den besten Spielfilm ausgezeichnet.

Die Woche darauf geht es nach Kuba: In „Viva“ erzählt der irische Regisseur Paddy Breathnach vor der Kulisse der pulsierenden Metropole Havanna, wie ein queerer Junge und sein Vater nach langer Trennung ausgerechnet in einer Dragbar wieder zueinander finden. Am 30. Juli erzählt Stefan Butzmühlens poetischer Seefahrerfilm „Lichtes Meer“, wie der Ruf der Ferne einen jungen Mann aus Vorpommern nicht nur auf ein französisches Containerschiff mit dem Ziel Martinique bringt, sondern auch in die Arme eines geheimnisvollen Matrosen.

Zum Abschluss zeigt der rbb am 6. August „Rafiki“, ein lesbisches Liebesdrama aus Kenia. Der Film, der in seinem Ursprungsland noch immer nicht aufgeführt werden darf, erzählt von zwei jungen Mädchen, die entschlossen gegen Homophobie, religiöse Dogmen und die Strenge der Eltern aufbegehren. Der Film von Regisseurin Wanuri Kahiu zeigt eindrucksvoll, unter welch massiven Repressionen queere Menschen an vielen Orten der Welt noch immer leiden.

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