Dienstag, 23. April 2024
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Aus verschmähter Liebe Nudelsuppe vergiftet: Lebenslange Haftstrafe

Der Verteidiger des Angeklagten möchte gegen das Urteil berufen

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Weil seine Liebe unerwidert blieb, wollte ein 49-Jähriger aus Rüdesheim einen 63-Jährigen und dessen Ehefrau vergiften. Nun wurde er deswegen in einem nicht rechtskräftigen Urteil zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Im Tennisverein verschaute sich der Angeklagte in den verheirateten Mann

Der Angeklagte war Platzwart in einem Tennisverein und wurde dort auf das spätere Opfer aufmerksam. Doch der verheiratete Mann erwiderte die Avancen des 49-Jährigen nicht. Das kränkte den Angeklagten – er redete sich ein, die Ehefrau des Mannes habe versucht, den Kontakt zu verhindern.

Im Februar 2019 schlich sich der 49-Jährige ins Haus des Ehepaares in Rüdesheim und vergiftete die dort auf dem Herd stehende Nudelsuppe. Doch das Paar entging dem Giftanschlag nur knapp: Dem Mann fiel der ungewöhnliche Geruch der Suppe auf, er verfütterte sie zunächst an die Hunde. Sie kamen mit schweren Vergiftungssymptomen in die Klinik und überlebten.

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Weil der Mann seinen Hunden die Suppe zum Kosten gab, überlebte er

Ein „rettender Zufall“, so der Vorsitzende Richter während des Prozesses am Landgericht Wiesbaden. Für ihn und seine Kollegen seien durch die Tat die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe erfüllt. Die Kammer habe auch keine Zweifel, dass beim Verurteilten eine homosexuelle Neigung bestehe, die er allerdings nicht wahrhaben wolle, heißt es im Urteil.

Der 49-Jährige wurde wegen versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Außerdem erkannten die Richter die besondere Schwere der Schuld des Angeklagten an. Damit ist eine vorzeitige Entlassung des Mannes nach 15 Jahren praktisch unmöglich. Das Urteil ich nicht rechtskräftig, der Anwalt kündigte Revision an.

Vor zwanzig Jahren saß der Angeklagte wegen einer ähnlichen Tat vor Gericht

In seinem letzten Wort hatte der Angeklagte noch einmal seine Unschuld beteuert – doch schon vor 20 Jahren hatte der Mann schon einmal versucht, wegen verschmähter Liebe jemanden zu vergiften – damals waren es die Eltern einer Freundin. Auch damals wurde er wegen versuchten Mordes zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Zwischen den beiden Fällen gäbe es deutliche Parallelen, so der Richter, wie etwa die akribische Vorbereitung und der Versuch, den Opfern die Schuld zuzuweisen. Es bestehe die Gefahr, dass er erneut eine Straftat begehe, so die Staatsanwaltschaft. Deren Forderung nach anschließender Sicherungsverwahrung kam das Gericht nicht nach.

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