Freitag, 29. März 2024
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US-Pornostar outet mächtigen erzkonservativen Senator

"Lady G" ist einer der mächtigsten Unterstützer von Präsident Donald Trump

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Lindsey Graham ist einer der einflussreichsten konservativen Senatoren in den USA – und einer der leidenschaftlichsten Unterstützer von Donald Trump. Er gilt auch als strammer Gegner von Rechten für sexuelle Minderheiten. Bei sich selbst scheint er allerdings nicht so strenge Maßstäbe anzulegen.

Trotz Verschwiegenheitserklärung: Sex-Arbeiter outen Lindsey Graham als ihren Kunden

So haben in den letzten Tagen einige männliche Sex-Arbeiter aus Washington D.C. und ein bekannter Gay-Pornostar den eingefleischten Junggesellen Lindsey Graham öffentlich als ihren Kunden geoutet. In den entsprechenden Kreisen ist der 65-jährige Politiker aus dem US-Bundesstaat South Carolina seit Jahren als „Lady G“ berüchtigt.

„Es gibt einen homophoben Republikanischen Senator, der um nichts besser als Trump ist, wenn es darum geht, Gesetze zu beschließen, die der LGBT-Community und anderen Minderheiten schaden. Jeder Sexarbeiter, den ich kenne, wurde von diesem Mann gebucht. Ich frage mich, ob wir ihn aus dem Amt jagen können, wenn genug von uns sich zu Wort melden“, twitterte Porno-Star Sean Harding, der auch als Escort tätig ist, am 4. Juni.

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„Lady G“ als Beispiel für die Heuchelei bei den Republikanern

„Lady G“ sei ein offenes Geheimnis in der US-Hauptstadt, antwortet ihm ein anderer User: „Es ist einige Republikaner, von denen es die Partei weiß“, aber solange sie richtig abstimmten und für Geld in den Parteikassen sorgten, sehe die Partei darüber hinweg. Ein Escort berichtet, Graham habe ihn 2017/18 gebucht, und er könne sich an Details erinnern. Andere Escorts meldeten sich nicht zu Wort, weil sie mit ihrem Kunden eine entsprechende Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet hatten.

Und schon bald war „Lady G“ ein Trendic Topic bei Twitter. Aktivisten betonten, dass es bei der Diskussion nicht um Lindsey Grahams sexuelle Orientierung gehe – sondern um die Heuchelei, mit der er LGBTI-Community behandelt. So liegt er in einer Rangliste der Bürgerrechtsorganisation Human Rights Campaign nur auf dem 115. Platz der Washingtoner Abgeordneten, wenn es um sein Abstimmungsverhalten bei LGBTI-Themen geht.

Vom Trump-Kritiker zum Trump-Fan: Wird Lindsey Graham erpresst?

Lindsey Graham gilt als einer der wichtigsten Unterstützer von Donald Trump im US-Senat. Dabei galt er zunächst als scharfer Kritiker des Präsidenten und Vertreter einer eher moderaten und auf Zusammenarbeit ausgerichteten Politik. Gerüchten zufolge hat ihn der Präsident mit eindeutigen Fotos in der Hand, die ihn beim Sex mit Escorts zeigen – und die dem Präsidenten von russischer Seite zugespielt worden sein sollen.

Dem Politiker könnte die Affäre durchaus schaden – schließlich ist  Prostitution in den gesamten USA mit Ausnahme des Bundesstaates Nevada illegal. Wenn er also wirklich Sexarbeiter in Anspruch genommen hätte, hat sich Graham strafbar gemacht.

Auch ist sein Senatssitz könnte durch die Affäre wackeln: Sein Bundesstaat South Carolina gilt als extrem konservativ, Homosexualität war dort bis 2003 verboten. Im November muss sich der 65-Jährige der Wiederwahl stellen, vor fünf Jahren schlug er seinen Demokratischen Gegenkandidaten zu 55 zu 39 Prozent.

Graham selbst hat immer bestritten, schwul zu sein

Graham selbst hat in der Vergangenheit immer bestritten, homosexuell zu sein, zuletzt im Oktober 2018 . „Ich weiß, es wird viele schwule Männer wirklich aufregen – ich bin mir sicher, hunderte von ihnen werden sich nun von der Golden Gate Bridge stürzen – aber ich bin nicht verfügbar“, ätzte er 2010 gegenüber dem New York Times Magazine.

Der Gegenangriff der Konservativen ließ nicht lange auf sich warten: Am Sonntag schrieb Harding auf Twitter, dass er „wegen Todesdrohungen gegen mich und meine Familie“ die Causa Graham auf Twitter nicht mehr länger kommentieren werde. Unter anderem sei auch seine Mutter bedroht worden Er wisse aber, dass jemand mit zwei großen Medien gesprochen und auch Beweise vorgelegt habe, so der Pornodarsteller.

Auch alle großen US-Fernsehsender hätten sich wegen Graham bei ihm gemeldet, genauso wie Anwälte, die ihn in dieser Sache vertreten wollten. Gegenüber dem schwulen Porno-Blog Str8UpGayPorn erklärte Harding, dass er sich Sorgen um Verleumdungsklagen mache. Daher wollte er möglichst viele Kollegen auf seiner Seite haben, „um einen von Trumps Handlangern zu Fall zu bringen“.

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