Dienstag, 23. April 2024
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Berliner Homo-Mahnmal erneut beschädigt

Zum ersten Mal konnte der mutmaßliche Täter gefilmt werden

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In Berlin ist das Denkmal für die vom Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen erneut von einem Unbekannten beschädigt worden. Doch im Gegensatz zu früheren Vandalenakten konnte die Tat diesmal auf Video dokumentiert werden.

Ein Radfahrer nahm zwei Glasflaschen und warf sie auf das Sichtfenster

Wie die verantwortliche Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas mitgeteilt hat, wurde am Sonntag in der Früh das Sichtfenster im Mahnmal, durch das ein Film mit einer gleichgeschlechtlichen Kuss-Szene zu sehen ist, zerstört.

Die verständigte Polizei konnte die Bilder der im November Überwachungskamera auswerten und so zunächst die Tat rekonstruieren: Offenbar hat ein Fahrradfahrer kurz vor 8.00 Uhr zwei Glasflaschen aus einem Mülleimer genommen und gegen das Denkmal geworfen, bevor er auf seinem Fahrrad flüchtete.

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Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung

Wie bei allen möglichen Hassverbrechen hat der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen. Ein Fachkommissariat ermittelt nun wegen Sachbeschädigung.

Das Denkmal für die vom Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde 2008 eingeweiht und seitdem immer wieder von Vandalen und Homo-Hassern beschädigt. Nachdem das Denkmal im letzten Jahr zwischen Juni und September gleich sieben Mal beschädigt wurde, entschlossen sich die Verantwortlichen zu einer Videoüberwachung des Mahnmals.

Die meisten Täter konnten unerkannt fliehen

Seit der Installation der Kamera sind die Angriffe auf das Mahnmal stark zurückgegangen. Doch die meisten Täter, die sich vorher an dem Denkmal vergangen hatten, blieben unerkannt und konnten nicht zur Verantwortung gezogen werden. Vor etwa einem Jahr hatte ein Zeuge einen Mann fotografiert, der mit einer Spraydose vor dem Denkmal hantierte und für alle sieben Sachbeschädigungen verantwortlich sein könnte. Das Foto wurde veröffentlicht, der Verdächtige konnte nach Angaben de Berliner Polizei ausgeforscht werden.

Das Mahnmal entstand nach einem Beschluss des Deutschen Bundestages. Es wurde am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben. 

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