Freitag, 29. März 2024
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Wiener Gemeinderat gibt grünes Licht für queeres Jugendzentrum

SPÖ, Grüne und Neos für neue Jugendstrategie

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Wien könnte schon bald ein queeres Jugendzentrum bekommen: Bei der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch haben sich SPÖ, Grüne und Neos auf eine neue gemeinsame Kinder- und Jugendstrategie geeinigt, die auch die Schaffung eines solchen Jugendzentrums beinhaltet. 

Gegen Diskriminierung: LGBT-Jugendzentrum soll in der Coming-Out-Phase helfen

Die Forderung nach einem solchen Zentrum für queere Jugendliche kam unter anderem von der HOSI Wien. „Jugendliche, die ihre eigene sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität erst entdecken, sind oft besonders allein. Das führt zu bis zu sechsmal höherer Suizidalität. Um das zu ändern, braucht es Profis”, betont Ann-Sophie Ott, Obfrau der HOSI Wien. 

Experten empfehlen ebenfalls die Errichtung von Jugendzentren für LGBTI-Jugendlichen, in denen speziell ausgebildet Expertinnen und Experten arbeiten. Einer aktuellen Studie zufolge haben mehr als die Hälfte aller LGBTIQ-Jugendlichen Erfahrung mit Diskriminierung gemacht.

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Nun dürfte das Jugendzentrum für queere Jugendliche in Wien schon bald Wirklichkeit werden – zumindest, wenn es nach der gestern beschlossenen Kinder- und Jugendstrategie geht. 

Queres Jugendzentrum in Wien ein „wichtiger Schritt für ein selbstbestimmtes und stolzes Leben“

“Es ist schön zu sehen, dass wir die Augen vor den offensichtlichen Problemen, die LGBTIQ*-Jugendliche tagtäglich erfahren, nicht verschließen und als Politik hier unserer Verantwortung nachkommen!”, freut sich Thomas Weber, LGBTIQ*-Sprecher der Wiener Neos. LGBTIQ-Jugendarbeit könne nicht alleine von Lehrerinnen und Lehrern getragen werden, sondern brauche ausgebildete Fachkräfte und ein niederschwelliges Angebot, so Weber weiter.  

Auch die SPÖ Wien hat ein queeres Jugendzentrum in ihrem Wahlprogramm für die Gemeinderatswahl. Dieses sei “ein wichtiger nächster Schritt, um allen jungen Wienerinnen und Wienern ein sicheres, selbstbestimmtes und stolzes Leben zu garantieren”, heißt es in einer Aussendung. 

Bei der HOSI Wien zeigt man sich über diese Entwicklung erfreut: “Das ist ein großes Geschenk an alle Wiener LGBTIQ-Kinder und Jugendlichen heute und in Zukunft”, so Otte: “Wir wissen aus unserer jahrelangen Arbeit mit Jugendlichen, wie wichtig ein Ort ist, an dem Jugendliche frei mit ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität umgehen können. Solche Orte retten Leben“” 

Außerdem soll es mehr Fortbildungen zu LGBTI-Themen geben

Außerdem beinhaltet die neue Wiener Kinder- und Jugendstrategie die Weiterbildung aller Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten – mit einem Fokus auf die Bedürfnisse von Kindern, die einer sexuellen Minderheit angehören.  

„Es ist ein guter Tag für die LGBTIQ*-Community. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass dies nur ein erster, wichtiger Schritt ist. Wir werden gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Community-Vereinen unsere Expertise einbringen um sicherzustellen, dass sich die Situation für LGBTIQ*-Jugendliche in dieser Stadt nachhaltig verbessert!“, so Weber abschließend. 

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