Donnerstag, 28. März 2024
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30 Prozent der LGBT-Arbeitnehmer wurden schon diskriminiert

AK-Studie zeigt erschreckende Ergebnisse

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Mehr als 200.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich gehören einer sexuellen Minderheit an – und ihre Situation im Job ist oft alles andere als rosig. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Arbeiterkammer hervor. 

Jede/r Fünfte verschweigt die sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz

So schweigen gut 20 Prozent der Befragten im Job über ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität – teilweise aus gutem Grund: Denn 60 Prozent der Befragten sind an ihrem Arbeitsplatz immer wieder mit obszönen Witzen konfrontiert, werden ausgegrenzt oder es werden Gerüchte über sie verbreitet.  

Bei 30 Prozent der Befragten ging die Diskriminierung sogar einen Schritt weiter: Sie haben wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität tatsächlich berufliche Benachteiligungen erfahren. Diese Zahlen hat das SORA-Institut für die österreichweit erste Studie zu Homosexualität und sexueller Identität in der Arbeitswelt erhoben. 

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Gut ein Drittel der Befragten würde vom „Levelling Up“ profitieren

In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Arbeiterkammer (AK). Dort weiß man aus einer weiteren Untersuchung, dass gut ein Drittel der gleichgeschlechtlich Liebenden schon beim Wohnen diskriminiert wurden. Das ist legal, da der umfassende Diskriminierungsschutz in Österreich nicht aufgrund der sexuellen Orientierung gilt. Gegen eine solche Erweiterung, das „Levelling Up“, strebt sich die ÖVP seit Jahren

„Benachteiligungen in der Arbeit oder bei der Wohnungssuche sind nach wie vor an der Tagesordnung. Das muss geändert werden“, ärgert sich Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer. Sie fordert deshalb einen Ausbau des Gleichbehandlungsrechts. Besonders beim Wohnen müsse es auch einen Schutz vor Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung, des Alters, der Religion oder der Weltanschauung geben. 

Der Kampf gegen Diskriminierung muss ausgebaut werden, fordert die AK

Außerdem müssten die Gleichbehandlungsanwaltschaft und Organisationen, die Diskriminierung bekämpfen, ausgebaut werden. Auch die Gleichbehandlungskommission muss besser ausgestattet werden, fordert die AK. So gebe es derzeit eine Wartezeit von durchschnittlich 1,5 Jahren, wenn es um Diskriminierungen in der Arbeitswelt gehe.  

Unterstützung für diese Forderungen kommt von der SPÖ. „Österreich ist eines der wenigen Länder, in denen der Schutz im Privatleben massive Lücken aufweist. Gerade im Wohnrecht ist das eklatant. Die andauernde Diskriminierung der LGBTIQ-Community muss endlich ein Ende haben!“, so Mario Lindner, Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Organisation SoHo. 

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