Freitag, 19. April 2024
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Wien, Klagenfurt, Salzburg: So hat Österreich die Pride gefeiert

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Ein voller Erfolg waren die Pride-Veranstaltungen, die am Wochenende in Österreich stattgefunden haben: Mehr als 5.000 Menschen nahmen in Wien am Regenbogen-Corso teil, und auch in Klagenfurt wurde der Stonewall Riots gedacht. In Salzburg erstrahlte das berühmte Schloss Mirabell zu diesem Anlass rosa. 

Veranstalter schätzen etwa 5.000 Besucher beim Regenbogen-Corso in Wien

Die Regenbogenparade musste dieses Jahr coronabedingt entfallen – stattdessen waren am Samstag rund 200 geschmückte Fahrzeuge auf der Wiener Ringstraße als Regenbogen-Corso unterwegs. Um 17.40 Uhr – und damit deutlich später als geplant – setzten sich die Wagen in Bewegung, um die Strecke Ring-Kai-Ring “andersrum”, also gegen die Fahrtrichtung zu befahren. 

Zuvor sprachen der für Antidiskriminierung zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky von der SPÖ sowie Vertreter der Grünen und der NEOS. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sandte eine Videobotschaft. Am Straßenrand sorgten viele Unterstützer für gute Stimmung: „Wir schätzen, dass circa 5.000 Menschen entlang dem Ring mit dabei waren“, zog Organisatorin Katharina Kacerovsky im Anschluss Bilanz. „Es gab keine Zwischenfälle und keine Unfälle“, berichtete sie weiters. 

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In Graz verhindert das konservativ besetzte Rathaus die Regenbogenstimmung

Uhrturm Graz
Bernd Thaller/Flickr – CC BY-NC 2.0

In Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs, wurde bescheidener gefeiert: In der Herrengasse im Stadtzentrum wehten gerade einmal zwei Regenbogenfahnen – was Medienberichten zufolge am Widerstand des konservativen Bürgermeisters Siegfried Nagl von der ÖVP liegt. Das ist peinlich für Graz“, kritisiert Joe Niedermayer von den RosaLila PantherInnen (RLP). 

Straßenbahnbeflaggungen, wie sie in Wien seit Jahren üblich sind, und weitere Aktionen wurden vom Rathaus abgedreht, dennoch: „Die parteiübergreifende Unterstützung, die wir erhalten, ist großartig“. Denn Grüne, SPÖ, Neos und KPÖ setzen sich für das Sichtbarmachen der Regenbogenflagge als Symbol der LGBTI-Community ein. 

Regenbogenparade auf Fahrrädern in Klagenfurt

Und auch in der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt gab es bereits zum fünften Mal eine Regenbogenparade für die Rechte sexueller Minderheiten. Hier wurde nicht wie in Wien in Autos demonstriert, sondern umweltfreundlich auf dem Fahrrad. Damit konnten die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsregeln eingehalten werden.  

Unterstützung für die Aktivistinnen und Aktivisten kam unter anderem vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, der im Rahmen der Parade eine Rede hielt. Die Demonstration begann um 15 Uhr am Neuen Platz, wo sie im 18 Uhr nach einer Tour durch die Klagenfurter Innenstadt auch wieder endete. 

In Salzburg strahlt das Schloss Mirabell in pink

MirabellPink StadtSalzburg

In Salzburg wurde im Gedenken an die Stonewall Riots, die als Geburtsstunde der modernen LGBTI-Bewegung gelten, das Schloss Mirabell rosarot angestrahlt. „Zu unserem 40. Geburtstag freut es uns daher besonders, dass in Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag für die queere Community, die Stadt Salzburg ein Zeichen setzt“, so Anton Cornelia Wittmann, Geschäftsführer der HOSI Salzburg. 

Die österreichische Community hat also am Wochenende auch eines bewiesen: Trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen ist sie laut, stolz und sichtbar – und kämpft für ihre Rechte, wie beispielsweise das von der ÖVP seit Jahren verhinderte Diskriminierungsverbot. 

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