Freitag, 19. April 2024
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Instagram verbietet Werbung für „Konversions-Therapien“

"Homo-Heilungen" sind bei dem Netzwerk nun unerwünschte Inhalte

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Die beliebte Fotoplattform Instagram stoppt ab heute die Werbung von „Konversionstherapien“. Das hat ein Sprecher der Plattform der BBC gesagt. Diese von allen ernstzunehmenden Psychologen abgelehnten Therapien geben vor, Homosexualität „heilen“ zu können.

„Wir erlauben keine Angriffe auf Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung“

„Wir erlauben keine Angriffe auf Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität und wir aktualisieren unsere Richtlinien, um die Bewerbung von Konversionstherapien zu verbieten“, erklärte Tara Hopkins, Instagrams Public Policy Director für Europa, Asien und den Nahen Osten, dem britischen Sender: „Wir überprüfen unsere Richtlinien ständig und werden auch weiter Rat von Experten und Betroffenen suchen, um unseren Anspruch zu erfüllen.“

Bereits vor einigen Monaten hat Instagram die Bewerbung von „Konversionstherapien“ durch Anzeigen verboten, die den Userinnen und Userinnen eingeblendet werden. Ab heute sind entsprechende Inhalte auf der gesamten Plattform verboten. Allerdings könnte es noch einige Zeit dauern, bis auch alle dieser schädlichen Inhalte aus Instagram verschwunden sind.

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In Großbritannien wächst der Druck, den „Homo-Heilern“ das Handwerk zu legen

Instagram reagiert mit dem Verbot auch auf den immer größer werdenden Druck der Zivilgesellschaft: So fordert etwa in Großbritannien ein Offener Brief die Regierung auf, „Konversionstherapien“ vollständig zu verbieten.

Zu den prominenten Unterzeichnern dieses Briefes gehören die Sänger Dua Lipa und Elton John sowie Schauspieler und Autor Stephen Fry.  Die Initiative für den Brief kommt von der Gruppe „Ban Conversion Therapie“, die von den beiden Freunden Harry Hitchens und Matthew Hyndman gegründet wurde und mittlerweile von vielen Organisatonen unterstützt wird.

Mehr als 100.000 Briten unterzeichneten eine entsprechende Online-Petition

Eine Online-Petition zum Verbot dieser „Homo-Heilungen“ in Großbritannien wurde mittlerweile von mehr als 100.000 Menschen unterzeichnet. Nun wird das Thema auf die Tagesordnung des Unterhauses gesetzt. Die konservative Regierung hat ein Verbot zwar 2018 angekündigt, bis jetzt aber noch nicht umgesetzt. „Konversiontherapien sind eine zutiefst schädliche und veraltete Praxis“, erklärt die pansexuelle Parlamentsabgeordnete Layla Moran von den Liberaldemokraten. Sie fordert die Regierung auf, es zu einem Straftatbestand zu machen, „Menschen zu zwingen, an einer Konversationstherapie teilzunehmen oder Personen dafür ins Ausland zu schicken“.

Wie groß das Problem ist, zeigt eine britische Umfrage: Von den 108.000 LGBTI-Personen, die daran teilgenommen haben, haben zwei Prozent bestätigt, an einer solchen „Homo-Heilung“ teilgenommen zu haben – weiteren fünf Prozent wurde eine solche schädliche Pseudo-Therapie angeboten.

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