Donnerstag, 28. März 2024
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Frau trinkt eine ganze Flasche Poppers und stirbt

Ein tödliches Missverständnis bringt nun den Verkäufer in Bedrängnis

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In Schottland ist eine Frau gestorben, nachdem sie eine ganze Flasche Poppers getrunken hat. Vermutlich hat sie das Fläschchen für Alkohol gehalten.

Sie dachte wohl, in dem Fläschchen wäre Schnaps

Eigentlich ist Poppers als Rauschmittel auch in Großbritannien illegal – meistens landen die kleinen Flaschen deshalb als „Raumduft“ oder „Videokopf-Reiniger“ in den Regalen. Nicht so bei „Arbroath’s Party Time“ in der Grafschaft Angus. Dort stand das Poppers „in einer getrennten Schachtel auf dem Tresen neben den Alkohol-Miniaturen“, wie es in einem Untersuchungsbericht heißt.

Den Untersuchungen zufolge kaufte ein Mann zwei Flaschen „XL Gold“ um je 3,99 Pfund. Zu Hause angekommen gab er eine davon der Frau. Und obwohl auf den Flaschen der Warnhinweis „für menschliche Konsumation ungeeignet“ stand, schnüffelte sie nicht daran, sondern kippte den Inhalt des Fläschchens auf einen Sitz.

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Ein tödliches Missverständnis: Denn Isopropylnitrat, der Bestandteil von Poppers, ist eigentlich hochgiftig. Es wurde als Herzmedikament zum Inhalieren entwickelt, wegen seiner flüchtigen Wirkung aber durch wirksamere Medikamente ersetzt. Die Frau starb schließlich am 6. Mai an den Folgen ihres oralen Popperskonsums.

„Eine Polizeiermittlung hat ergeben, dass Popper für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist“

Nun ist das Geschäft, in dem das Poppers gekauft wurde, ins Visier der Behörden geraten. „Eine Polizeiermittlung hat ergeben, dass ‚XL Gold‘ für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist. Das Produkt ist hauptsächlich ein Raumduft oder ein Reinigungsprodukt“, so ein Beamter. Das Geschäft verkaufe Poppers seit einem Jahr, nachdem Kunden danach gefragt hätten. Dem Verkäufer sei klar gewesen, dass das Produkt geschnüffelt werden müsse.

„Natürlich ist mein Mandant extrem betrübt, dass die Frau gestorben it, aber das Produkt ist legal und wurde legal verkauft“, betont Janet Hood, die Anwältin des Kaufmanns. Auf dem Produkt sei deutlich zu sehen gewesen, dass es nicht getrunken werden dürfe. „Ein Geschäft kann meiner Meinung nach nicht für Entscheidungen verantwortlich gemacht werden, die jemand zu Hause trifft. Es gibt viele Haushaltsprodukte von Shampoo bis Bleiche, die legal verkauft werden und nicht getrunken werden sollten“, so die Anwältin.

Eigentlich sollte der Verkauf von Poppers in Großbritannien seit 2016 illegal sein. Die damalige Innenministerin Theresa May plante damals ein umfassendes Verbot von legalen Substanzen, die – anders verwendet als gedacht – high machen. Allerdings wurde Poppers wieder von dieser Liste gestrichen, nachdem mehrere konservative Abgeordnete, darunter der offen schwule Cristin Blunt, sich im Parlament zur Verwendung der Substanz bekannt hatten.

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