Freitag, 29. März 2024
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Jungen Mann betäubt, vergewaltigt und ermordet: 46-Jähriger in Hamburg vor Gericht

Der Mann schweigt vor Gericht, bestreitet aber seine Schuld

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Vor dem Hamburger Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen einen 46-Jährigen begonnen, der einen 29 Jahre alten Brasilianer unter Drogen gesetzt, sexuell missbraucht und ermordet haben soll. Die Leiche des jungen Mannes wurde erst nach vier Monaten gefunden. Der Mann bestreitet die Tat. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mit einem Getränk, in das er Drogen gemischt hatte, soll der Mann sein Opfer betäubt haben

Kennengelernt sollen sich die beiden Männer am 22. September 2019 auf einer Geburtstagsfeier haben. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der 46-Jährige, der die italienische und französische Staatsbürgerschaft besitzt, sein Opfer dann zu sich nach Hause mitgenommen haben. Dort hat er ihm ein Getränk gegeben, das mit einer potentiell tödlichen Menge an Ecstasy und Amphetaminen versetzt war. Damit wollte er den 29-Jährigen betäuben, um ihn anschließend in seinem Schlafzimmer zu vergewaltigen.

Doch der junge Brasilianer konnte sich noch wehren und hat geschrien. Daraufhin habe der Angeklagte mit „Gewaltanwendung gegen Mund und Hals“ reagiert, wie die Staatsanwältin beim Prozessauftakt am Freitag darlegte. Wenig später starb der 29-Jährige – entweder an der körperlichen Gewalt oder der Drogen-Überdosis. Seine Leiche war zu stark verwest, um noch die genaue Todesursache bestimmen zu können.

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Die stark verweste Leiche des 29-Jährigen wurde erst nach Monaten gefunden

Die stark verweste Leiche des 29-jährigen Informatikers wurde erst nach fast fünf Monaten in der Erdgeschoßwohnung des Angeklagten in der Hamburger Neustadt gefunden. Die Polizei hatte damals einen Hinweis bekommen. Sie fand die sterblichen Überreste des Brasilianers im Gästezimmer unter einer Matratze – in Säcken und mit Sand bedeckt.

Alarmiert wurde die Polizei allerdings schon zuvor: Der Brasilianer, der drei Jahre lang in Hamburg gelebt hatte, arbeitete als Informatiker in Bahrenfeld, er galt als sehr zuverlässig. Als er Ende September letzten Jahres plötzlich nicht mehr in Büro kam, meldeten ihn seine Kolleginnen und Kollegen als vermisst. Weil er zuvor in einem Lokal in Hamm gewesen war, wurden die umliegenden Kanäle abgesucht – ohne Erfolg.

Auch einen zweiten Mann soll er betäubt und missbraucht haben – und dann erpresst

Dem 46-Jährigen wird auch noch ein zweiter Fall vorgeworfen: So soll er im Juli 2018 einem Mann auf einer Open-Air-Party ein mit K.O.-Tropfen versetztes Getränk gegeben haben – und ihn dann, als er bewusstlos war, ebenfalls vergewaltigt haben. Von dem Missbrauch soll er Fotos und Videos gemacht haben, mit denen er den Mann dann erpressen und zu einer weiteren Nacht zwingen wollte. Das Opfer ging allerdings zur Polizei.

Der Mann sowie die Schwester des Getöteten sind Nebenkläger in dem Prozess. Der Angeklagte hat zum Prozessauftakt geschwiegen. Insgesamt wurden 19 Verhandlungstermine veranschlagt.

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