Donnerstag, 28. März 2024
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Todesdrohung mit NSU-Absender an Volker Beck

Nach der Telegram-Message von Attila Hildmann wird der offen schwule Politiker wieder zur Zielscheibe

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Vor einigen Tagen hat der als Vegan-Koch bekannt gewordene Attila Hildmann dem ehemaligen Grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck in seinem Telegram-Kanal bedroht – nun bekommt Beck immer mehr Todesdrohungen. Und auch Hildmann hat seine Drohung gegen den schwulen Ex-Politiker öffentlich wiederholt – Polizei und Staatsanwaltschaft reagieren dabei äußerst behäbig.

Volker Beck bekam eine Todesdrohung mit NSU im Mailabsender

Er habe per E-Mail eine Morddrohung bekommen, dessen Absender sich auf die rechtsradikale Terrorzelle NSU beziehe, schreibt Beck auf Twitter. Die Unbekannten würden sich dabei auf frühere Adressen des Grünen beziehen, die öffentlich nicht bekannt waren – und sie hätten „die gleichen Phantasien wie dieser Kochbuchschreiber“.

Ok, jetzt dann eine Morddrohung mit NSU im Mailabsender, die sich auf frühere – gleichwohl nicht öffentliche bekannte – Wohnanschriften bezieht. Dafür hat sie die gleichen Phantasien wie dieser Kochbuchschreiber.

— Volker Beck (@Volker_Beck) July 20, 2020

Damit meint er den als veganen Fernsehkoch berühmt gewordenen Attila Hildmann, der Beck letzte Woche auf seinem Telegram-Kanal mit dem Tod drohte. „Für Beck würde ich als zukünftiger Reichskanzler wieder die Todesstrafe durch Einer-Treten auf öffentlichem Platz einführen“, schrieb der 39-Jährige, der in den letzten Wochen immer stärker in die Verschwörungsszene abgerutscht war, seinen 66.000 Followern.

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Volker Beck hat Attila Hildmann angezeigt – doch von der Polizei kam noch keine Reaktion

Beck hat Hildmann daraufhin bei der Berliner Polizei angezeigt – doch diese hat bis jetzt weder öffentlich noch gegenüber Beck auf die Anzeige reagiert, wie er auch dem ZDF bestätigt hat. Das kritisierte unter anderem Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag.

„Es ist schon bemerkenswert, dass die exzessiven Gewaltfantasien und völlig unverhohlenen Drohungen die Strafverfolgungsbehörden bisher nicht die Bohne zu interessieren scheinen“, sagte von Notz den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) Mit Blick auf die rechtsextremen Morde und Attentate in Deutschland in den vergangenen Monaten fügte er hinzu: „Aus Halle, Kassel und Hanau hat man offensichtlich nichts gelernt – bis wieder etwas passiert.“

Weil seitens der Behörden nichts passiert, wünscht Hildmann nun Beck in aller Öffentlichkeit den Tod

Denn Hildmann hetzt mittlerweile weiter gegen Beck und vergiftet so die Stimmung gegen den Ex-Politiker immer mehr. Bei einer Demonstration am Samstag wiederholte er vor etwa 200 Getreuen seine Forderung nach der Todesstrafe gegen den Ex-Politiker.

Die Berliner Polizei teilte danach über Twitter mit, dass auf der Versammlung „der Anmelder den Holocaust verharmloste und „zum wiederholten Mal Drohungen gegen Personen des öffentlichen Lebens“ ausstieß. Es wurden Strafanzeigen wegen Volksverhetzung und Bedrohung eingeleitet, die Ermittlungen führt das LKA Berlin.

Doch dass Hildmann überhaupt vor Publikum weiterhetzen konnte, erregt Beck. „Warum gab es keine entsprechenden Auflagen für die Versammlung mit entsprechender Auflösung bei Verletzung der Auflagen“, fragt er im Kurznachrichtendienst. „Es ist fatal, dass die Versammlung nach den ausgesprochenen Drohungen einfach weiter ging“, so Beck gegenüber der Welt.

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