Donnerstag, 25. April 2024
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Auch Großbritannien will „Homo-Heilern“ das Handwerk legen

Erste Versuche dazu gab es bereits vor zwei Jahren

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In Großbritannien nimmt der Kampf gegen „Konversionstherapien“, die Lesben und Schwule „heilen“ wollen, wieder an Fahrt auf. Premierminister Boris Johnson hat bereits angekündigt, diese „absolut abscheulichen“ Praktiken zu verbieten.

Johnson: Diese Behandlungen haben „keinen Platz in einer zivilisierten Gesellschaft“

Diese Behandlungen hätten „keinen Platz in einer zivilisierten Gesellschaft und keinen Platz in diesem Land“, so der britische Premier beim Besuch einer Schule in Kent. Derzeit arbeite die Regierung an einer Studie, die klären soll, wie verbreitet solche „Therapien“ im Vereinigten Königreich sind. Sie soll noch diesen Sommer veröffentlicht werden. Auf dieser Basis soll dann ein Verbot ausgearbeitet werden.

Alle großen britischen Therapeutenverbände sowie das staatliche Gesundheitssystem NHS befürworten das Verbot aus ethischen und moralischen Gründen. Auch in der Community werden die Aussagen mit Wohlwollen aufgenommen. „Wir freuen uns, dass Boris Johnson unseren Forderungen nach einem Verbot von ‚Konversionstherapien‘ zugehört hat, so die Initiative „Ban Conversion Therapy“: „Jetzt warten wir auf Taten – LGBTQ+-Personen wurden lange genug gefoltert.“

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Erste Ankündigungen gab es bereits vor zwei Jahren

Erste Ankündigungen, die gefährlichen „Konversionstherapien“ zu verbieten, hat es bereits vor zwei Jahren im Rahmen eines LGBT-Gleichstellungsplans unter Johnsons Vorgängerin Theresa May gegeben. Der Aktionsplan stützte sich auf die Ergebnisse einer landesweiten LGBTI-Umfrage, bei der mehr als 108.000 Personen mitgemacht hatten. Dabei kam heraus, dass an zwei Prozent der Befragten eine solche „Therapie“ erleiden mussten, weiteren fünf Prozent wurde sie nahegelegt.

Wie ein solches Verbot von „Konversionstherapien“ schlussendlich aussehen wird, ist noch unklar. Die Trans-Organisation „Gendered Intelligence“ hat gefordert, dass dieses Verbot auch Behandlungen an Trans-Menschen beinhalten sollte.

Als erstes Land in Europa hat Malta „Konversionstherapien“ bereits vor drei Jahren verboten. In Deutschland sind diese Behandlungen seit wenigen Monaten an Minderjährigen verboten. Ein Verbot von „Homo-Heilungen“ an Minderjährigen in Österreich wurde auch vom Nationalrat gefordert, bis jetzt von der Regierung aber noch nicht umgesetzt. Dem Justiz- und Gesundheitsministerium zufolge seien diese Behandlungen bereits durch geltende Gesetze verboten.

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