Freitag, 19. April 2024
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Drei Männer in Berlin schwulenfeindlich beleidigt

Sie hatten die Männer zuvor beschuldigt, ein Handy gestohlen zu haben

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In Berlin-Mitte sollen in der Nacht zum Samstag drei Männer schwulenfeindlich beleidigt worden sein, nachdem sie zwei Männer des Diebstahls bezichtigt hatten. Nun ermittelt der Staatsschutz. 

Ein Streit endete in homophoben Beschimpfungen

Es war gegen 2.30 Uhr, als die beiden Männer im Alter von 22 und 26 Jahren gemeinsam mit einem 24 Jahre alten Bekannten auf der Brunnenstraße im Bezirk Mitte unterwegs waren. Plötzlich kamen ihnen zwei Männer, 24 und 28 Jahre alt, entgehen. Diese beiden Männer hatten sie vorher verdächtigt, ein Handy gestohlen zu haben. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.  

Doch die beiden Männer waren über die Verdächtigung so erbost, dass sie das Trio schwulenfeindlich beschimpften. Die Polizei wurde gerufen und nahm die Personalien der Männer auf. Danach konnten die Männer weitergehen. Wie bei allen mutmaßlichen Hassdelikten hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die weiteren Ermittlungen übernommen. 

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Die Berliner Polizei kommuniziert LGBTI-feindlich Straftaten offen und hat auch eigene Ansprechpersonen

In Berlin macht die Polizei mögliche Vorfälle mit einem homo- oder transphoben Hintergrund gezielt öffentlich, im Gegensatz zu anderen Großstädten im deutschen Sprachraum. Dadurch kann der falsche Eindruck entstehen, dass Berlin für sexuelle Minderheiten deutlich gefährlicher ist als andere Gegenden.

Das liegt auch daran, dass in der deutschen Hauptstadt die Kriminalstatistik in diesem Punkt sehr sorgfältig geführt wird. So steigen die Strafanzeigen wegen Hasskriminalität stetig an: So hat die Polizei im Jahr 2016 noch 153 Anzeigen aufgenommen, letztes Jahr waren es bereits 331 – mehr als doppelt so viel. Die Dunkelziffer dürfte dabei viel höher liegen. 

Opfer von Hasskriminalität auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Weiters gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664 979 444 erreichbar. Mit den eigenen LSBTI-Ansprechpersonen bei Polizei und Staatsanwaltschaft soll sexuellen Minderheiten, die oft ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. 

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