Freitag, 19. April 2024
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Bürgermeister von Budapest hisst Regenbogenflagge am Rathaus

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Auch in Budapest fällt die große Straßenparade dieses Jahr als Folge der Coronakrise aus. Das ist besonders bitter – hätte man in unserem Nachbarland doch die 25. Pride gefeiert. Doch trotzdem setzt der neue Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony von der Grünen Partei Párbeszéd ein deutliches Zeichen – auch in Richtung des rechtsnationalistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

Seit Oktober regiert ein Mitte-Links-Bündnis Budapest – das spürt auch die Community

Letzten Oktober konnte ein Mitte-Links-Oppositionsbündnis unter der Führung von Karácsony die bis dahin auch in der Hauptstadt regierende Fidesz-Partei von Viktor Orbán besiegen – seitdem weht auch für sexuelle Minderheiten ein frischerer Wind durch die Donaumetropole. 

Auf Facebook hat Karácsony klar gemacht: „Budapest gehört allen“, steht in Regenbogenfarben auf einem Bild, das der Budapester Bürgermeister gepostet hat. Und er erklärt: „Die Regierung der Hauptstadt, die letzten Oktober gewählt wurde, arbeitet seitdem daran, dass alle Bewohner und Bezirke merken, dass Budapest auch ihr Zuhause ist. Wir glauben, dass Budapest die Stadt der Rechte und nicht die Stadt der Privilegien sein sollte, in der jeder für seine Meinung, Weitsicht und Identität einstehen können soll.“

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„Budapest ist stolz auf alle Bürger, die ihre Freiheit leben und für ihre Gemeinschaft einstehen“

Und das ist kein Lippenbekenntnis: Zum ersten Mal in der Geschichte Budapests hängt auf dem Rathaus neben den Fahnen der Stadt und Ungarns auch die Regenbogenflagge. Denn: „Budapest ist stolz auf alle Bürger, die ihre Freiheit leben und für ihre Gemeinschaft einstehen. (…) Eine Stadt, die das akzeptiert, ist gut für alle. Nicht nur für diejenigen, die Teil der LGBTQ-Community sind, sondern auch für diejenigen, die ihr Leben anders leben“, so der Bürgermeister weiter.

Karácsony erklärte weiter, dass in den letzten Jahren dank der zunehmenden Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger Budapests eine friedliche und fröhliche Parade stattfinden konnte, mit der man die Freiheit der Liebe gefeiert habe. Und auch, wenn Corona dieses Jahr diese Parade verhindert hatte, konnten die Veranstaltungen des Budapest Pride Cultural Festivals unter Einhaltung der strengen Gesundheitsvorschriften trotzdem stattfinden.

Dieses Posting ist auch ein deutliches Zeichen in Richtung der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán. Denn erst im Mai hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, dass es trans Personen praktisch unmöglich macht, ihr Geschlecht in amtlichen Dokumenten anzupassen. Und es ist ein Zeichen in die Welt, dass es neben Orbáns Ungarn auch noch ein Ungarn gibt, in dem man den Regenbogen gerne sieht.

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