Donnerstag, 28. März 2024
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Anschlag auf Grazer LGBT-Treff: Mutmaßlicher Islamist verhaftet

Der 31-Jährige soll auch die Synagoge und den Präsidenten der jüdischen Gemeinde angegriffen haben

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Nach Angriffen auf das Vereinslokal der RosaLila PantherInnen (RLP), die Grazer Synagoge und den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz konnte nun ein Verdächtiger verhaftet werden. Das hat die Polizei am Sonntagabend bekanntgegeben. Dem Innenminister zufolge steckt ein “islamistisches Motiv” hinter den Taten. 

Eine Radstreife konnte den Mann festnehmen

Dringend tatverdächtig ist ein 31-jähriger Syrer, der vor sechs Jahren nach Österreich gekommen war. Er war gerade auf einem roten Fahrrad unterwegs, als er von den Beamten einer Radstreife in der Grazer Innenstadt aufgrund der Fahndungsfotos erkannt wurde. Der Verdächtige dürfte zunächst vor den Beamten geflüchtet sein, dann aber doch aufgegeben haben. Er wurde festgenommen und kommt vorerst in die Justizanstalt Graz-Jakomini.

Dem Mann werden zumindest sieben Delikte in Graz vorgeworfen. Die Polizei geht davon aus, dass der 31-Jährige in der Nacht auf Mittwoch auf die Wand der Grazer Synagoge pro-palästinensische Parolen geschmiert hat. In der darauffolgenden Nacht soll er dann die beiden Auslagen des Vereinslokals der RosaLila PantherInnen eingeschlagen haben.

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Das Innenministerium spricht von einem islamistischen Hintergrund

Freitagnacht soll er dann ein großes Fenster der Synagoge eingeschlagen haben. Am Samstag soll der Mann dann gegen 18.00 Uhr den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz, Elie Rosen, mit einem Holzprügel attackiert haben. Außerdem ist der Mann verdächtigt, Steine gegen ein Bordell in der Grenadiergasse geworfen und Prostituierte beschimpft zu haben.

Bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte Innenminister Karl Nehammer von der ÖVP, der 31-Jährige sei geständig. Es gebe einen “islamistischen Terrorhintergrund”, entsprechende Beweismittel seien gefunden worden. Der Mann habe neben dem Angriff auf Rosen auch weitere Delikte, darunter den Anschlag auf das Vereinslokal der RosaLila PantherInnen, gestanden. Der Täter lehne “die Gesellschaft in Österreich ab, er ist ein radikalislamistischer Antisemit, der obendrein noch homophob ist”, so Nehammer. Für den 31-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.

„Wir müssen gegen jede Art von Hass vorgehen“

„Extremismen machen nicht halt: Wir haben es mit Antisemitismus und Homophobie zu tun. Das soll uns wachrütteln, dass so etwas schnell überschwappen kann und übergreift. Niemand darf sich allzu sicher sein. Umso mehr müssen wir gegen jede Art von Hass vorgehen“, sagte Rosen bei einem gemeinsamen Auftritt mit zahlreichen steirischen Spitzenpolitikern.

Rosen warnte von Verharmlosungen, weil es sich offenbar um einen Einzeltäter gehandelt habe: „Taten wie diese bringen Tätern jene Publizität, die Vorbild sind für andere, ihre Ideologien auf radikale Weise umzusetzen. Das sind nicht nur Angriffe auf die jüdische Gemeinde sondern auf die Grundwerte unserer Gesellschaft.“

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