Donnerstag, 25. April 2024
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Belgien: Jugendliche aus Tschetschenien machen Jagd auf Schwule

"Schwule müssen geschlachtet werden", heißt es unter den Burschen

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In Belgien hat eine Gruppe namens “Criminal Justice” die Jagd auf sexuelle Minderheiten eröffnet. Das berichtet die flämische Tageszeitung Het Laatste Niews. Die Angreifer filmen dabei ihre Taten und lassen sich im Netz dafür feiern. Die Polizei ermittelt bereits. 

Die Opfer werden verprügelt, bis sie sich dafür entschuldigen, schwul zu sein

Derzeit macht in Sozialen Netzwerken ein Video aus der belgischen Stadt Löwen (Leuven) die Runde. Das Video dürfte am 12. August aufgenommen worden sein. Es zeigt einen Burschen, der einen anderen mit seinen Fäusten schlägt. 

Als das Opfer am Boden liegt, schlägt ihn ein anderer Bursche auf den Hinterkopf – was lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen kann. Im zweiten Teil des Videos ist zu sehen, wie ein anderer Bursche bedroht wird. Er muss sich niederknien und entschuldigen, weil er schwul sei.  

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Die Videos werden auf Telegram als Trophäen geteilt

Das Video wurde über eine Telegram-Gruppe mit rund 600 Mitgliedern geteilt. Deren Ziel: Junge LGBTI-Menschen zu verprügeln, zu filmen und danach mit den Videos anzugeben. Die meisten Mitglieder der gewaltverherrlichenden Gruppe haben nach Informationen von Het Laatste Niews tschetschenische Wurzeln. Mittlerweile wurde die Gruppe deaktiviert. 

In der Gruppe wird auch explizit dazu aufgerufen, Personen zu suchen die “eine Prügelstrafe verdienen” – wie zum Beispiel die Angehörigen sexueller Minderheiten. Sie nehmen über TikTok oder Instagram Kontakt zu ihren ahnungslosen Opfern auf, zu den Treffen nehmen sie Messer und Schusswaffen mit. “Schwule müssen geschlachtet werden”, hat jemand in die Gruppe geschrieben. 

Auch in Antwerpen wurde ein schwules Paar gejagt

In einem anderen Fall wurde ein junger Mann gemeinsam mit seinem Freund mitten in Antwerpen zum Opfer. Das Paar wurde am Groenplaats verfolgt und bedroht. “Sie fingen plötzlich an, uns zu jagen … Sie haben mich massiv bedroht. Ich musste auf die Knie gehen und mich entschuldigen. Was wäre passiert, wenn ich es nicht getan hätte?”, sagte der Mann Het Laatste Niews. Anzeige hat er keine erstattet. 

Die Polizei von Löwen hat die Ermittlungen bereits aufgenommen, wie Polizeisprecher Nicolas Del Piero bestätigt. Man habe auch schon eine erste Spur, wo das Video aufgenommen worden sein könnte. “Die Polizei nimmt den Fall ernst, es wurden Ermittlungen eingeleitet. Wir werden alle beteiligten Parteien identifizieren”, so der Sprecher. 

Weitere Videos in der Telegram-Gruppe kommen aus den belgischen Städten Blankenberge, Roeselare und Antwerpen. Die flämische LGBTI-Organisation “Regenbooghuis UniQue” fordert Opfer der Hassgruppe auf, Anzeige zu erstatten. 

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