Samstag, 20. April 2024
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Gesellschaft für deutsche Sprache rät vom Gebrauch des Gendersternchens ab

Nicht einheitlich, grammatikalisch problematisch und schwer auszusprechen

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Ob „Polizist*in“, Französ*innen“ oder „Kolleg*innen“ – das Gendersternchen ist im Alltag immer öfter zu sehen. Auch in den aktuellen Duden hat es der Begriff geschafft – doch mit den Regeln der deutschen Grammatik und Rechtschreibung sei es nicht vereinbar, meint die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). 

Auch diskriminierungsfreie Sprache muss grammatisch richtig sein

Die in Wiesbaden beheimatete Gesellschaft befürworte zwar grundsätzlich eine diskriminierungsfreie Sprache, betont sie in ihrer Aussendung – und schränkt ein: „Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen“. Denn bei seiner Verwendung entstünden „nicht nur grammatisch falsche Formen (z. B. Arzt*in oder Ärzt*in), auch den Regeln der deutschen Rechtschreibung entspricht das Sternchen nicht.“. 

Diese Kritik betrifft dabei nicht nur das Gendersternchen, sondern auch „weitere vergleichbare Ausdrucksmittel“ wie der Gender-Unterstrich, der Gender-Doppelpunkt oder den Gender-Mediopunkt. Sie sind alle „mit den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung nicht vereinbar“, so die GfdS. 

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Beim Gendersternchen sei auch die Aussprache unklar, so die Experten

Es sei weiters „unklar“, wie „Personenbezeichnungen mit einem Gendersternchen ausgesprochen werden sollen“ – zum Beispiel mit einer kurzen Sprechpause, unter Auslassung des Sternchens als weibliche Form oder als Paarform. So entstünden für die Sprechenden sowie für die Zuhörerinnen und Zuhörer Unsicherheiten. 

Außerdem werde auf dem Weg zur diskriminierungsfreien Sprache sehr uneinheitlich vorgegangen, bemängelt die GfdS. So verwende die Stadtverwaltung von Lübeck etwa einen Genderdoppelpunkt, jene von Hannover und Flensburg aber Gendersternchen. Das führe, so die Gesellschaft für deutsche Sprache, zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung. 

Die Bilanz der Gesellschaft für deutsche Sprache zur Causa Gendersternchen fällt vernichtend aus: Sie rate „daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden“. An erster Stelle stünden die „orthografische und grammatische Richtigkeit und Einheitlichkeit, die (Vor-)Lesbarkeit und die Verständlichkeit eines Textes“, so die Sprachforscher. Diese müssten auch bei diskriminierungsfreier Sprache gewährleistet sein. 

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