Donnerstag, 25. April 2024
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Andrea Brunner neue Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien

Ehemalige SPÖ-Frauenchefin möchte "Zugänge zu Sexualität mit gendersensiblem Blick" berücksichtigen

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Die Aids Hilfe Wien hat eine neue Geschäftsführerin. Gestern wurde Andrea Brunner, ehemalige Bundesfrauengeschäftsführerin der SPÖ, in diese Position bestellt. Vertiefende Erfahrungen mit Gesundheitsthemen hat die 41-Jährige noch nicht – dafür hat sie bewiesen, in der Politik dicke Bretter bohren zu können.

Brunner soll vor allem das „soziale Aids“ bekämpfen

„Wir kämpfen nicht nur gegen ein Virus, sondern auch gegen das ‚soziale AIDS‘, die Stigmatisierung und oft mehrfache Diskriminierung Betroffener. Daher freuen wir uns besonders, dass wir mit Andrea Brunner eine Expertin im Bereich der Antidiskriminierung gewinnen konnten“, so Stefan Dobias, Obmann der Aids Hilfe Wien.

In einer ersten Stellungnahme sagte auch Brunner, sie möchte das Thema HIV/Aids wieder vermehrt in die öffentliche Debatte einbringen – während der Corona-Krise sei der Fokus auf andere gesundheitspolitische Themen verloren gegangen, so die neue Geschäftsführerin. Um Neuinfektionen zu verhindern und der Diskriminierung HIV-Positiver entgegenwirken zu können, müssten diese Anliegen aber im öffentlichen Diskurs sichtbar bleiben.

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In der SPÖ war Brunner zuletzt für feministische und gleichstellungsrelevante Anliegen zuständig

In der SPÖ war Brunner für die „interne und externe Vernetzung von frauenpolitischen, feministischen und gleichstellungsrelevanten Anliegen“ verantwortlich, wie es in der Presseaussendung der Aids Hilfe Wien heißt. Davor war sie unter Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek Pressereferentin im Frauenministerium.

Nebenbei hat sich die 41-Jährige besonders für die „Vernetzung in frauenpolitischen und feministischen Kontexten sowie mit zivilgesellschaftlichen Organisationen“ eingesetzt, wie die Aids Hilfe Wien schreibt. Konkrete Erfahrungen mit dem Thema HIV und den davon Betroffenen hat die Politikwissenschaftlerin noch nicht.

Die Aids Hilfe Wien soll zu einem Zentrum für sexuelle Gesundheit ausgebaut werden

Die Herausforderungen, denen sich die Aids Hilfe Wien stellen muss, sind groß: So hat der Ende Jänner zurückgetretene Obmann Wolfgang Wilhelm geplant, das Haus am Gumpendorfer Gürtel zu einem Zentrum für sexuelle Gesundheit zu machen. Der Verein sollte sich um die Vermeidung aller sexuell übertragbaren Krankheiten kümmern, also neben HIV auch auf Syphilis, Tripper, Chlamydien oder virale Hepatitis.

Für Wilhelm war diese thematische Erweiterung „eine notwendige Voraussetzung für das Weiterbestehen der Institution Aids Hilfe“. Auch Brunner hat in ihrer ersten Aussendung die Aids Hilfe Wien als „Zentrum für sexuelle Gesundheit“ bezeichnet. Sie möchte „die Zugänge zu Sexualität, STDs und HIV nicht nur mit gendersensiblem Blick, sondern auch intersektional zu berücksichtigen“.

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