Donnerstag, 25. April 2024
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41-Jähriger homophob beschimpft und mit einer Warnbake verprügelt

Die Männer passten ihn mit dem Auto ab und fuhren danach seelenruhig weiter

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Gleich fünf Männer haben am frühen Samstagmorgen unweit des Berliner Regenbogenkiezes einen Mann schwulenfeindlich beleidigt und mit einer Warnbake geschlagen. Das meldet die Polizei der Bundeshauptstadt. Die Täter konnten unerkannt entkommen.

Fünf Männer beleidigten den Mann aus dem Auto, bevor drei von ihnen aus dem Wagen stiegen

Ersten Erkenntnissen der Polizei war ein 41-Jähriger am Samstag gegen 5.00 Uhr früh in der Frobenstraße im Stadtteil Schöneberg von fünf Männern in einem Auto angesprochen worden. Drei der Männer sollen dann aus dem Auto gestiegen sein, um das Opfer zunächst homophob zu beschimpfen und dann zu Boden zu schubsen.

Als der 41-Jährige am Boden lag, soll einer der Männer den Wehrlosen mit einer Verkehrswarnbake, die er aus der Halterung gerissen hatte, verprügelt haben. Danach stiegen die drei Männer wieder ins Auto und fuhren seelenruhig in Richtung Bülowstraße weiter.

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Der Mann wurde bei dem Angriff an Arm und Rücken verletzt

Der Mann erlitt bei dem Angriff Verletzungen am Arm und am Rücken. Er verweigerte nach Angaben der Polizei zunächst ärztliche Hilfe. Wie bei Erstmeldungen der Berliner Polizei üblich, gibt es keine Informationen zu den mutmaßlichen Tätern oder dem Geschädigten.

Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat, wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen, die Ermittlungen übernommen. 

Die Berliner Polizei hat eigene Ansprechpersonen für sexuelle Minderheiten

In Berlin macht die Polizei im Gegensatz zu den meisten anderen Großstädten im deutschen Sprachraum mögliche Vorfälle mit einem homo- oder transphoben Hintergrund gezielt öffentlich. Opfer von Hasskriminalität können auch auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. 

Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Damit soll sexuellen Minderheiten, die oft ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. Das soll die hohe Dunkelziffer bei diesen Taten langfristig senken. 

Die Zahl der Hassverbrechen gegen LGBTI in Berlin steigt an

Die Strafanzeigen wegen LGBTI-feindlicher Hasskriminalität steigen in Berlin stetig an: So hat die Polizei im Jahr 2016 noch 153 Anzeigen aufgenommen, letztes Jahr waren es bereits 331 – mehr als doppelt so viel.

Zu den Bezirken, in denen solche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten Schöneberg, Neukölln und Mitte. Die hohe Zahl liegt auch daran, dass in Berlin die Statistik in diesem Punkt – ebenfalls anders als in anderen Städten – sorgfältig geführt wird. 

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