Donnerstag, 25. April 2024
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Nur kleine Fortschritten bei weltweiten Rechten für trans Menschen

Auch in Europa gibt es Rückschritte bei Trans-Rechten

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Licht und Schatten gibt es bei der rechtlichen Situation für trans Personen: Während neun Länder seit 2018 die Auflagen zur Änderung des amtlichen Geschlechts liberalisiert haben, gibt es in allen Regionen der Welt auch entsprechende Gegenbewegungen, so eine aktuelle Studie des LGBTI-Dachverbandes ILGA World.

Einige Lichtblicke, aber auch viel Stillstand prägen die Situation

Der „Trans Legal Mapping Report“, der letzte Woche in Genf präsentiert wurde, beleuchtet die rechtliche Situation für trans Personen in 143 Ländern der Welt. So ist eine rechtliche Anpassung des Geschlechts derzeit in mindestens 96 Staaten möglich.

Ohne größeren Aufwand geht eine Änderung der Dokumente allerdings nur in 25 UNO-Mitgliedsstaaten. Neben europäischen Ländern wie Belgien betriff das beispielsweise auch Pakistan, allerdings nicht die Vereinigten Staaten von Amerika.

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Viele Länder würden vor einer Änderung des amtlichen Geschlechts noch immer chirurgische Eingriffe oder Hormonbehandlungen fordern, kritisiert der LGBTI-Dachverband. Andere Länder würden Minderjährigen diese Änderung verweigern oder verlangten fragwürdige psychologische Tests.

„In jeder Weltregion gab es Rückschläge“

Besonders bedenklich: „In jeder Weltregion gab es Rückschlage“, so Zhan Chiam, Koordinator und Co-Auor der Studie – oft unter dem Deckmantel des Kampfes gegen eine „Gender-Ideologie“. Bekanntestes Beispiel hierfür ist Ungarn, das dieses Jahr die rechtliche Anerkennung von trans Personen praktisch abgeschafft hat.

Auch stellen rechtsnationale Politikerinnen und Politiker gerne sexuelle Minderheiten als unvereinbar mit ihrer Vorstellung einer nationalen Identität dar, und gut finanzierte konservative Bewegungen machen in vielen Teilen der Welt erfolgreich Stimmung gegen LGBTI.

Mindestens 13 Staaten kriminalisieren trans Personen

„Zur Zeit kriminalisieren mindestens 13 UNO-Mitgliedsstaten trans Personen explizit, aber wir wissen, dass ein breiteres Spektrum an Gesetzen genutzt wird, um diese in viel mehr Ländern zu treffen“, so Chiam.

Explizite Gesetze gegen trans Menschen gibt es in Brunei, Gambia, Indonesien, Jordanien, Kuwait, dem Libanon, Malawi, Malaysia, Nigeria, Oman, dem Südsudan, Tonga und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort ist es beispielsweise verboten, sich als Angehöriger des anderen Geschlechts zu kleiden. 

Doch auch in anderen Ländern sind trans Menschen oft rechtlichen Schikanen ausgesetzt – etwa durch Gesetze gegen die Erregung öffentlichen Ärgernisses. Auch ein Prostitutionsverbot trifft oft trans Menschen, da diese in einigen Ländern durch die Stigmatisierung der Betroffenen keine andere Möglichkeit haben, sich den Lebensunterhalt zu verdienen.

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