Samstag, 20. April 2024
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Ex-Pornodarsteller als Gegenkandidat erregt US-Republikaner

Doch Roger Montoya möchte nicht an zwei Erwachsenenfilmen gemessen werden

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Ein Schwulenporno aus den 1980er Jahren erregt derzeit die Republikaner im US-Bundesstaat New Mexico. Denn einer der Darsteller dieses Filmes ist Roger Montoya, offen schwuler Kandidat der Demokraten für einen Sitz im Repräsentantenhaus des Bundesstaates. Der findet die Empörung des politischen Gegners für geheuchelt.

Als Student drehte Roger Montoya vor gut 40 Jahren zwei Pornos

Als „Joe Savage“ spielte Montoya vor gut vierzig Jahren in zwei Schwulenpornos für Falcon Studios mit – er war jung und brauchte das Geld. Heute hat der 60-Jährige gänzlich andere Berufspläne: Er möchte am 3. November für die Demokraten in das Repräsentantenhaus von New Mexico einziehen.

Diese sehen die Porno-Vergangenheit ihres Gegenkandidaten unentspannt. „Diese Art von riskantem und leichtsinnigem Verhalten ist nicht akzeptabel“, empörte sich die Republikanische Partei, nachdem das konservative Blog Piñon Post über Montoyas Vergangenheit berichtet hatte.

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Die Republikaner sind empört – Montoya will sich nicht auf zwei Filme reduzieren lassen

Bei einem Porno mitgespielt zu haben, „ob heute oder vor vielen Jahren, ist eines Kandidaten oder Abgeordneten unwürdig“, legte Steve Pearce, der die Trump-Partei in New Mexico leitet, noch einmal nach.

Montoya ging mittlerweile leicht in die Offensive. Er erklärte auf Facebook, als „22-jähriger sich mühender Student“ als moderner Tänzer und Perfomer gearbeitet zu haben – und dabei auch in den beiden Filmen mitgespielt habe. Diese seien verglichen mit dem, was er in seinem Leben erreicht habe, „unbedeutend“.

So engagiert sich Montoya seit seinem positiven HIV-Test im Jahr 1989 in der Aids-Prävention. Er gründete auch die Organisation „Moving Arts Espanola“, die tausenden sozial schwachen jungen Menschen unter anderem Kunstseminare oder kostenloses Essen anbietet. Für dieses Engagement wurde er letztes Jahr als „CNN Hero“ ausgezeichnet.

Montoya kritisiert die Empörung als Nebelkerze

Wie es sich für einen US-Politiker gehört, bereut der 60-Jährige Kandidat in der Stellungnahme seine Porno-Vergangenheit. „Ich bin nicht stolz auf diese Entscheidung, ich war jung und naiv, aber diese Erfahrungen haben mir geholfen, die Ausbeutung von jungen Menschen zu verstehen“, betont er.

Gleichzeitig kritisiert Montoya, dass die Republikaner mit seiner Porno-Vergangenheit gegen ihn agitieren. „Wenn die Republikanische Partei lieber über etwas sprechen will, das ich vor vier Jahrzehnten getan habe, als darüber, wie hart ich dafür arbeiten will, unsere am Boden liegende Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, Gesundheitsfürsorge sicherzustellen (…) dann ist das ihre Sache“, schreibt er auf Facebook. Er vertraue darauf, „dass die Wähler schlauer sind, weil diesen November so viel auf dem Spiel steht“.

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