Donnerstag, 25. April 2024
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Trans Person mit Abschlepphaken und Pflasterstein beworfen

Die Täter konnten flüchten, das Opfer wurde verletzt

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Ausgerechnet in der Nähe des Berliner Regenbogenkiezes im Stadtteil Schöneberg ist eine trans Person in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zum Ziel eines Angriffs geworden. Die Tat weist Parallelen zu einem Vorfall auf, der sich vier Wochen zuvor ganz in der Nähe ereignet hat.

Aus einem vorbeifahrenden Auto wurde die 41-jährige Person beworfen

Die 41 Jahre alte Person war gegen 0.30 Uhr an der Ecke Bülowstraße/Frobenstraße, als sie von einem vorbeifahrenden Auto, in dem vier Personen saßen, mit einem Abschlepphaken beworfen wurde. Dabei wurde sie am Schienbein getroffen.

Einige Minuten später soll das Auto wieder an dem trans Menschen vorbeigefahren sein. Einer der Insassen soll ihn mit einem kleinen Pflasterstein beworfen und dabei am Rücken getroffen haben. Bei dem Vorfall, den die Polizei als „scheinbar hassmotivierten körperlichen Angriff“ bezeichnet, wurde er nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Die Täter konnten unerkannt flüchten.

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Vor vier Wochen gab es ganz in der Nähe einen vergleichbaren Angriff

Die Tat erinnert an einen Angriff, der sich Ende September ganz in der Nähe des aktuellen Tatorts ereignet hat: Damals war ein 41-Jähriger in der Frobenstraße von fünf Männern in einem Auto schwulenfeindlich beschimpft und dann von ihnen mit einer Verkehrswarnbarke verprügelt worden.

Die Ermittlungen in beiden Fällen führt, wie bei mutmaßlichen Hassverbrechen üblich, der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin. Nähere Informationen über die an dem Vorfall beteiligten Personen gibt es nicht.

Berlin geht offen mit Hassverbrechen gegenüber LGBTI um

In Berlin macht die Polizei im Gegensatz zu den meisten anderen Großstädten im deutschen Sprachraum mögliche Vorfälle mit einem homo- oder transphoben Hintergrund gezielt öffentlich. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Damit soll sexuellen Minderheiten, die oft ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden.

Das soll die hohe Dunkelziffer bei diesen Taten langfristig senken. Die Strafanzeigen wegen LGBTI-feindlicher Hasskriminalität steigen in Berlin dennoch stetig an: So hat die Polizei im Jahr 2016 noch 153 Anzeigen aufgenommen, letztes Jahr waren es bereits 331 – mehr als doppelt so viel. Schöneberg ist dabei einer der Bezirke, in denen solche Übergriffe am häufigsten vorkommen.

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