Samstag, 20. April 2024
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Jugendliche greifen zwei Männer in Berliner Straßenbahn schwulenfeindlich an

Unter den Verdächtigen sind auch zwei 14-Jährige

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In der Nacht zum Samstag sind in Berlin zwei Männer in einer Straßenbahn zunächst schwulenfeindlich beschimpft worden – dann wurden sie von einer Gruppe Jugendlicher durch die Straßen gejagt und mit Steinen beworfen. Die Polizei konnte mehrere Tatverdächtige festnehmen.

Zunächst wurden die Männer in der Tram beleidigt, dann mit Steinen beworfen

Wie die Polizei meldete, sind die beiden Männer, 30 und 34 Jahre alt, gegen 1.50 Uhr an der U-Bahn-Station Eberswalder Straße in eine Straßenbahn der Linie M1 in Richtung Kupfergraben eingestiegen. Während der Fahrt wurden sie von mindestens sechs Jugendlichen wiederholt schwulenfeindlich beschimpft.

Nachdem die beiden Männer und die Gruppe gleichzeitig am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte ausgestiegen waren, gingen die Beleidigungen weiter, die Gruppe folgte den beiden Männern noch. Auf dem Weinbergsweg in Richtung Volkspark sollen sie auch Steine nach ihren Opfern geworfen haben, die ihr Ziel allerdings glücklicherweise verfehlten.

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Die Polizei konnte vier Verdächtige schnappen – darunter zwei 14-Jährige

Alarmierte Beamte der Berliner Polizei konnten in der Nähe zwei 14-, einen 16- und einen 18-Jährigen festnehmen, die Teil der angreifenden Gruppe gewesen sein sollen. Die beiden Älteren wurden nach Überprüfung ihrer Personalien gleich wieder entlassen, die Jüngeren kamen in Polizeigewahrsam. Dort wurden sie erkennungsdienstlich behandelt, bevor sie schließlich ihren Eltern übergeben wurden.

Nähere Informationen zu den Angreifern oder den Opfern gibt es, wie bei sämtlichen Erstmeldungen der Berliner Polizei, nicht. Die Ermittlungen dauern an. Im Gegensatz zu anderen Behörden im deutschsprachigen Raum macht die Berliner Polizei allerdings LGBTI-feindliche Hintergründe von Verbrechen gezielt öffentlich. Opfer von Hasskriminalität können auch auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. 

Die Strafanzeigen wegen LGBTI-feindlicher Hasskriminalität steigen in Berlin stetig an: So hat die Polizei im Jahr 2016 noch 153 Anzeigen aufgenommen, letztes Jahr waren es bereits 331 – mehr als doppelt so viel. Zu den Bezirken, in denen solche Übergriffe am häufigsten passieren, zählten Schöneberg, Neukölln und Mitte. Die hohe Zahl liegt auch daran, dass in Berlin die Statistik in diesem Punkt – ebenfalls anders als in anderen Städten – sorgfältig geführt wird.

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