Donnerstag, 28. März 2024
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Respekt und Selbstverständlichkeit

Darum geht’s am Welt-AIDS-Tag 2020

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Der heutige Welt-AIDS-Tag ist ein wichtiger Anlass, um vielfältige Zeichen im Kampf gegen Aids zu setzen – und uns auch an die Menschen zu erinnern, die an der Krankheit gestorben sind. Das Red Ribbon muss gerade in diesen Zeiten mehr sein als ein Zeichen und Symbol – sondern eine aktive Aufforderung zum Kampf gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Schlechterstellung von Menschen, die an HIV und AIDS erkrankt sind.

Das Corona-Jahr führt uns vor Augen, wie wichtig Information, Prävention und Versorgung sind

Ja, in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich viel verändert. HIV-positive Menschen haben neue Lebensperspektiven und für die allermeisten ist heute ein langes, erfülltes Leben möglich. Doch gerade das Corona-Jahr führt uns dramatisch vor Augen, wie wichtig Information, gesundheitliche Prävention und Versorgung sind. Die Aids Hilfe Wien hat sich deshalb neu aufgestellt.

Mit einem neuen Team werden wir auf den Erfolgen der letzten Jahre aufbauen und unser Angebot weiterentwickeln und ausbauen. Wien braucht ein Zentrum für sexuelle Gesundheit – als solches wollen wir in den nächsten Monaten und Jahren zur zentralen Schnittstelle in der Gesundheitsprävention und -versorgung werden. Denn nur so, auf breiter Basis und mit zeitgemäßen Zugängen, können wir gemäß unserem Motto „Test, Treat, Prevent“ unseren Beitrag leisten, AIDS wirksam bekämpfen und im Sinn des weltweiten Ziels von UNAIDS die HIV-Pandemie im Jahr 2030 für beendet erklären!

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Wir müssen uns gegen jede Form der Stigmatisierung einsetzen – auch im Berufsleben

Es braucht aber mehr als nur den gesundheitlichen Aspekt. Wir alle müssen uns einsetzen gegen jede Form der Stigmatisierung und Schlechterstellung. Denn obwohl Menschen mit HIV heute leben und arbeiten können wie alle anderen, gehört Diskriminierung für viele von ihnen leider noch immer zum Alltag – ganz besonders im Berufsleben. Unter dem Motto #positivarbeiten haben die die Aids Hilfen Österreich daher heute gemeinsam eine Partnerschaft für Respekt und Selbstverständlichkeit ins Leben gerufen.

Mit einer gemeinsamen Deklaration bekennen sich Arbeitgeber*innen damit zur aktiven Förderung der Antidiskriminierung und zur Unterstützung HIV-positiver Mitarbeiter*innen! Sie bekennen sich dazu, Benachteiligungen entgegenzutreten und mit gutem Beispiel für ein respektvolles Miteinander einzutreten. Sie verpflichten sich zu geschulten Beschwerdestellen in Diskriminierungsfällen und vor allem dazu, das Thema HIV proaktiv anzupacken.

Genau das braucht es heute … und die beeindruckende Liste der Erstunzeichner*innen zeigt, dass es den Willen dazu gibt. Von Ministerien bis zur ÖBB, von der Stadt Wien bis zu IBM, SAP und der Arbeiterkammer – sie alle geben im Zuge von „Positiv Arbeiten“ ein wichtiges Bekenntnis ab und wir sind überzeugt, dass diese Liste in Zukunft nur noch weiter wachsen wird.

Zum Welt-Aids-Tag 2020 gilt in diesem Sinne mehr denn je: bekämpfen wir das Virus – und nicht die Menschen, die mit dem Virus leben müssen!

Stefan Dobias ist Vorsitzender der Aids Hilfe Wien

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