Donnerstag, 18. April 2024
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Ufa will mehr Vielfalt im deutschen Fernsehen durchsetzen

Das Ziel: Mehr Frauen, sexuelle Minderheiten, Menschen mit Beeinträchtigungen oder People of Color in den Produktionen

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Die deutsche Produktionsfirma Ufa will in ihren Film- und Fernsehproduktionen die deutsche Bevölkerung realistischer abbilden, was etwa den Anteil an Frauen, sexuellen Minderheiten, Menschen mit Beeinträchtigungen oder People of Color (PoC) betrifft. Das berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung (SZ).

Die Gesamtbevölkerung soll in den Produktionen besser abgebildet werden

„Im Genderbereich streben wir 50 Prozent an, bei Menschen mit Migrationshintergrund 25 Prozent, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht“, so Ufa-Geschäftsführer Joachim Kosack zur SZ. Wie hoch diese Quote bei Angehörigen sexueller Minderheiten sein könnte, hat Kasack nicht erwähnt.

Dabei sieht die Geschäftsführung auch die eigene Arbeit durchaus kritisch: „Wenn Sie sich das deutsche Fernsehen und auch die Ufa-Produktionen ansehen, sei es mit Blick auf People of Color, Migrationshintergrund oder Sexualität, dann finden Sie oft Alibi-Besetzungen, die nicht wirklich vom Klischee abweichen“, so Nico Hofmann, offen schwuler Geschäftsführer der Ufa, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

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Bis 2024 soll die Ufa vor und hinter der Kamera diverser werden

Diese Quoten sollen dabei für das gesamte Programm eines Jahres gelten, nicht für einzelne Produktionen. Denn während in Daily Soaps schon jetzt fast die Hälfte der Hauptrollen an Frauen vergeben wurde, könnte es bei anderen Produktionen schwierig werden: „Wenn ich einen Film mit sieben Wehrmachtssoldaten produziere, die in einem Bunker eingeschlossen sind, dann wird es schwierig, ihn genderneutral halb mit Frauen und zur Hälfte mit Männern zu besetzen“, so Kosack.

Erreicht werden sollen die Quoten bis 2024 – nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera. „Mehr Diversität hinter der Kamera ist eine Voraussetzung für mehr Diversität vor der Kamera“, so eine Ufa-Sprecherin. Es gehe um „Gleichberechtigung und Chancengleichheit, wenn jemand Talent hat, die es etwa im Verhältnis zwischen Frauen und Männern immer noch zu wenig gibt. Es geht um Strukturen, die Talent fernhalten“, so Hofmann in der FAZ.

Derzeit produziert die Ufa für die ARD-Mediathek die Serie „All you Need“, die in einer Berliner Schwulen-WG spielt. Dass die Serie nicht im linearen Fernsehen ausgestrahlt werde, mache sie nicht schlechter, betont Kosack in der SZ: „Wir werden dranbleiben, solche Dinge zu erzählen, auch am Vorabend. Ideal wäre aber, wenn in einer Serie ein Manager auftaucht, der schwul ist, was aber keine Rolle spielt. Oder ein Mensch im Rollstuhl. Oder eine Person of Color. Das ist Normalität.“

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