Freitag, 29. März 2024
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[Video] Halbnackter Mann bei Video-Meeting neben homophobem Politiker

Litauischer Abgeordneter sorgt für Irritationen

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Im litauischen Parlament fällt der Abgeordnete Petras Gražulis, der für die rechtsnationale „Partei für Recht und Ordnung“ im Parlament sitzt, unter anderem für seine Rhetorik gegen sexuelle Minderheiten und seine Proteste gegen die Baltic Pride auf. Doch was machte dann der halbnackte Mann während einer Videokonferenz des Kulturausschusses bei ihm?

Etwa 13 Minuten nach dem Beginn der Sitzung wird es interessant…

In Zeiten von Corona finden auch Parlamentsbesprechungen online statt – und das um Transparenz bemühte litauische Parlament streamte die Sitzung des Kulturausschusses sogar live auf YouTube. Doch man sah nicht nur die fantasielose Inneneinrichtung der Abgeordneten – sondern auch etwas durchaus Sehenswerteres.

Wie die Webpage des litauischen Rundfunks LRT berichtet, taucht etwa 13 Minuten nach Sitzungsbeginn ein deutlich jüngerer Mann mit nacktem Oberkörper neben Gražulis auf. Der homophobe Abgeordnete schaltete augenblicklich seine Kamera aus. Auf mehrfache Anfragen des LRT zu dem Vorfall hat er nicht reagiert.

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Bis jetzt hat sich Gražulis sehr oft LGBTI-feindlich zu Wort gemeldet

In der Vergangenheit wollte Gražulis mehrmals gegen Rechte sexueller Minderheiten beschneiden. So hat er 2014 ein Gesetz ins litauische Parlament eingebracht, das „Homo-Propaganda“ nach russischem Vorbild verbieten sollte. Ein Jahr zuvor hat er ein Gesetz unterstützt, das Geschlechtsanpassungen für trans Personen verbieten wollte.

Im gleichen Jahr hat er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Baltic Pride in der lettischen Hauptstadt Vilnius beschimpft. Er war deswegen sogar vorübergehend festgenommen worden. Später forderte er, dass Demo-Organisationen die Kosten für den Polizeieinsatz selbst übernehmen sollten – im Fall der Baltic Pride immerhin 50.000 Euro.

„Mann kann sagen, das ist privat, aber er ist in ein Treffen des Parlaments gekommen“

Für den Ausschussvorsitzenden Vytautas Juozapaitis ist es prinzipiell ein Problem, wenn andere Menschen bei Videokonferenzen von Abgeordneten im Raum seien, weil sie diese beeinflussen könnten. „Es ist wahrscheinlich die Verantwortung jedes Abgeordneten sicherzustellen, dass bei ihnen zu Hause keine anderen Leute auftauchen.“

Juozapaitis gibt an, den halbnackten Mann, der in Litauen jetzt für Gesprächsstoff sorgt, während dem Meeting nicht bemerkt zu haben. „Man muss sich fragen, warum sie während der Arbeitszeit halbnackt sind. Natürlich kann man sagen, dass ist ihr Privatleben, aber er ist in ein Treffen des Parlaments gekommen“, so der Abgeordnete.

Der Ausschussvorsitzende vermutet, dass es sich bei dem Mann um ein Familienmitglied gehandelt haben könnte, das Gražulis bei technischen Problemen geholfen hatte, die er gerade mit der Videokoferenz hatte. Die Antwort darauf kann wohl nur der Abgeordnete geben. Und der schweigt…

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