Freitag, 19. April 2024
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HOSI Salzburg warnt: Lage für die Community wegen Corona teils dramatisch

Große Probleme für Einrichtungen der Community und jene, die sie dringend benötigen

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Auch in Österreich ist die Situation für die LGBTI-Community während der Corona-Pandemie teilweise dramatisch. Darauf weist die HOSI Salzburg anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte hin, der jedes Jahr am 10. Dezember begangen wird.

„Politik nimmt die Anliegen von LGBTI-Menschen nicht ernst“

„Wir sind enttäuscht von den fehlenden Maßnahmen für LGBTIQ-Personen in dieser schwierigen Zeit. Weder die Bundesregierung noch Stadt und Land Salzburg nehmen die Anliegen von LGBTIQ-Menschen ernst. Sonst gäbe es längst gezielte Maßnahmen und Förderungen von Community-basierten Angeboten“, ärgert sich Josef Lindner, Obmann der HOSI Salzburg.

Denn die Schließungen aufgrund der Covid-Bestimmungen betreffen nicht nur die immer weniger werdenden Szenelokale, die für viele Betroffene ein sicherer Hafen sind. Auch Beratungsangebote oder Selbsthilfegruppen können ihre Leistungen nur sehr beschränkt anbieten – während Kosten für das Personal oder die Räumlichkeiten weiter anfallen.

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Das betrifft auch diejenigen, die diese Angebote in Anspruch nehmen: “Stellen sie sich vor, wie es einer lesbischen Jugendlichen geht, die den Lockdown in einem homofeindlichen Umfeld verbringen musste. Was es jetzt braucht, sind gezielte Angebote wie Online-Beratung und Bestärkung durch Community-basierte Organisationen. Dafür muss die Politik Geld in die Hand nehmen“, fordert deshalb Gabriele Rothuber, Obfrau der HOSI Salzburg.

Auch für trans, inter und nicht-binäre Personen ist die Situation prekär

Prekär ist auch die Situation für trans, inter und nicht-binäre Personen, betont Anton Cornelia Wittmann, Geschäftsführung der HOSI Salzburg: “Dass die Gesundheitsversorgung von trans*, inter* und nicht-binären Menschen in Österreich mangelhaft ist, wissen wir schon lange. Mit der Corona-Krise spitzt sich die Situation weiter zu.” So sei der Zugang zu Hormonbehandlungen und zu Psychotherapie katastrophal: „Das Gesundheitsministerium hat hier dringenden Handlungsbedarf“, betont Wittmann.

Der Tag der Menschenrechte erinnert an den 10. Dezember 1948, an dem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der Vollversammlung der Vereinten Nationen feierlich unterschrieben wurde.

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