Freitag, 29. März 2024
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Klaus Lederer: Berliner Linke geht mit schwulem Spitzenkandidaten in die Wahl

Wird nach Klaus Wowereit ein weiterer schwuler Klaus Berliner Bürgermeister?

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Es war schon ein offenes Geheimnis, mit wem die Berliner Linkspartei nächstes Jahr in den Wahlkampf geht – jetzt ist es offiziell: Spitzenkandidat wird der offen schwule Kultursenator und Vize-Regierungschef Klaus Lederer. Damit kandidiert 20 Jahre nach Klaus Wowereit wieder ein schwuler Klaus für das höchste Amt der deutschen Hauptstadt.

Landesvorstand nominiert Lederer, im April folgt die offizielle Bestätigung

Der Landesvorstand der Partei hat den 46-Jährigen am Dienstag nominiert, wie eine Sprecherin bestätigte. „In Zeiten der Bewältigung der Corona-Folgen ist unser solidarischer Politikansatz noch einmal von höherer Bedeutung, die Herausforderungen ungleich grösser – aber wir stemmen sie zusammen“, so Lederer in einer ersten Stellungnahme auf Facebook.

„Als Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa leiste ich meinen Beitrag. Ich danke meinem Landesverband Die Linke. Berlin für das Vertrauen, mich als Spitzenkandidat vorzuschlagen“, so Lederer. Endgültig nominiert wird er im April beim Landesparteitag der Linken.

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Lederer unterstützt die derzeitige rot-rot-grüne Koalition

Dass die Wahl auf Lederer fällt, ist nicht überraschend. Der Jurist gehört zu den erfahrensten, profiliertesten und bekanntesten Politikern der Linken – und ist eines der beliebtesten Mitglieder des Berliner Senats. Zuletzt befürwortete er eine Fortsetzung der rot-rot-grünen Koalition.

Diese hätte derzeitigen Umfragen zufolge auch wieder eine Mehrheit – allerdings muss die SPD ihre Spitzenposition aktuellen Umfragen zufolge an die Grünen abgeben. Für die SPD zieht Familienministerin Franziska Giffey in den Wahlkampf, für die Grünen die frühere Landesvorsitzende Bettina Jarasch.

Ein erfahrener Politiker

Der gebürtige Schweriner zog 2003 mit 29 Jahren in das Berliner Abgeordnetenhaus ein – schon damals lebte er offen schwul. Dem Stadtparlament gehörte er bis 2017 an, bis er in die Stadtregierung wechselte. Von 2005 bis 2016 war er auch Landesvorsitzender seiner Partei, die zunächst noch PDS hieß.

Während der Corona-Krise hatte sich Klaus Lederer erfolgreich dafür eingesetzt, dass es für Kulturbetriebe Soforthilfen gab. Die Verlängerungen des Lockdowns kritisierte er: Dieser würde vor allem selbständige Künstler und kleine Kulturbetriebe in große Probleme stürzen, mahnte er.

Kritik an Lederer hatte es zuletzt gegeben, als er Hubertus Knabe, den Leiter der Gedenkstätte für die Stasi-Opfer, entlassen hatte. Die Opposition wirft Lederer vor, Knabe aus politischen Gründen aus dem Amt gedrängt zu haben – als eine Art späte Rache der ehemaligen DDR-Eliten.

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