Donnerstag, 28. März 2024
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Mehr als 70.000 gleichgeschlechtliche Ehepaare in Deutschland

Trotzdem ist der Kampf noch nicht zu Ende, betont FDP-Abgeordneter Jens Brandenburg

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Von 1. Oktober 2017 bis zum 31. Dezember 2019 haben in Deutschland mehr als 70.000 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet oder ihre eingetragene Lebenspartnerschaft als Ehe anerkennen lassen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.

Demnach haben in dem Zeitraum 46.925 gleichgeschlechtliche Paare geheiratet. 26.293 weitere Paare haben ihre zuvor geschlossene Lebenspartnerschaft zur Ehe umschreiben lassen. Für das Jahr 2020 liegen noch keine Daten vor.

Fast Gleichstand zwischen Männer- und Frauenpaaren

Zwischen Männern- und Frauenpaaren gibt es dem Statistischen Bundesamt zufolge dabei fast einen Gleichstand: Wie der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) erläutert, haben von Oktober 2017 bis Ende 2019 insgesamt 23.581 Männerpaare und 23.344 Frauenpaare geheiratet.

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Dabei haben die Frauen im Jahr 2019 mit 7.208 Paaren im Vergleich zu 6.815 Männerpaaren aufgeholt. Denn zwischen Oktober 2017 und Ende 2018 hatten Männerpaare mit 16.788 gegenüber Frauenpaaren mit 16.138 einen leichten Vorsprung.

„Die Öffnung der Ehe für alle war ein wunderbarer Sieg der Liebe über die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare“, so der für LGBTI-Themen zuständige FDP-Abgeordnete Jens Brandenburg.  Die vielen gleichgeschlechtlichen Ehen zeigten, wie wichtig dieser Meilenstein für ein vielfältiges Deutschland gewesen sei.

Gerade bei der Elternschaft ist trotz Ehe-Öffnung noch viel zu tun

Allerdings gebe es noch viel zu tun, so Brandenburg weiter – besonders im Bereich der Elternschaft: Denn während bei einem heterosexuellen Ehepaar der Mann rechtlich immer automatisch Vater des Kindes sei, gebe es bei lesbischen Paaren dieses Automatismus nicht.

Um rechtlich zum Elternteil zu werden, muss die Partnerin der Frau, die das Kind zur Welt bringt, dieses adoptieren. „Co-Mütter sollen automatisch anerkannt werden, wenn der leibliche Vater sein Einverständnis erklärt hat“, fordert Brandenburg deshalb.

Nach Angaben der Bundesregierung sind in Deutschland etwa 10.000 der insgesamt acht Millionen Familien mit minderjährigen Kindern Regenbogenfamilien, in denen Kinder von gleichgeschlechtlichen Ehe- oder Lebenspartnern aufgezogen werden.

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