Donnerstag, 28. März 2024
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Lebenslange Haft für Londoner „Grindr-Mörder“

"Zum Sterben liegen gelassen": Opfer wurde erst nach vier Tagen gefunden

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Weil er einen Mann über die Dating-App Grindr angelockt und dann mit einer Überdosis der Droge „Devil’s Breath“ getötet hat, ist der 26-jährige Joel Osei in der britischen Stadt Croydon zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Auch seine 19 Jahre alte Ex-Freundin Diana Cristea wurde schuldig gesprochen.

Das vermeintliche Sex-Date war ein Raubüberfall

Das Paar hatte sich darauf spezialisiert, schwule Männer über die beliebte Dating-App anzuschreiben, sie dann zu betäuben, auszurauben und ihre Konten zu leeren. Zwei Tage vor dem tödlichen Zwischenfall waren sie bei einem 44-Jährigen erfolgreich – Als sein Opfer auf der Toilette war, tropfte der Angeklagte „Devil’s Breath“ in den Orangensaft des Mannes.

Bei der Droge handelt es sich um das besonders in Kolumbien verbreitete Scopolamin. Die Droge kann die zur Willenlosigkeit führen und wurde in den 1950er Jahren deshalb auch als „Wahrheitsserum“ eingesetzt wurde. Das Paar erbeutete hier eine Brieftasche, Kreditkarten und zwei Laptops. Das Opfer wurde später halbnackt und verwirrt von einem Nachbar gefunden. Der Mann überlebte und konnte den Täter später auch identifizieren.

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Der Tänzer starb durch eine Überdosis

Das zweite Opfer des Paares hatte nicht so viel Glück: Osei hatte sich am 1. Juni 2019 mit dem irischen Profi-Tänzer Adrian Murphy zu einem mutmaßlichen Sexdate getroffen – doch der Angeklagte mischte seinem Opfer die Droge ins Getränk. Vier Tage später wurde Murphy von seinem besten Freund tot in seiner Wohnung im Süden Londons aufgefunden.

Die Angeklagten sollen in seinem Namen versucht haben, bei einem Juwelier in New York Diamanten im Wert von 80.000 Dollar zu kaufen. Außerdem wurden eine Louis-Vuitton-Tasche, eine Brieftasche und ein Laptop aus Murphys Wohnung gestohlen.

Die Polizei fand eindeutige Beweise für die Schuld der Angeklagten

Die Angeklagten betonten ihre Unschuld – doch in der Wohnung wurden ihre Fingerabdrücke gefunden. Auf Oseis Laptop und seinem Handy fand die Polizei nicht nur Hinweise, dass auch Cristea an den Taten beteiligt war – es gelang den Beamten auch, festzustellen, dass der Angeklagte im Mai 2019 Scopolamin gekauft hatte.

Am Freitag hat das Gericht beide Angeklagten schuldig gesprochen. Osei wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, er muss mindestens 32 Jahre davon im Gefängnis absitzen. Für den ersten Raub wurde er zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt. Bei der Urteilsverkündung meinte der Richter, das Pärchen hätte „Mister Murphy zum Sterben liegengelassen“.

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