Donnerstag, 25. April 2024
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15-jährigen Lover ermordet: Lebenslange Haft für 20-Jährigen

„Das war vorsätzlicher Mord, der genau geplant und rücksichtslos durchgeführt wurde“, so der Richter

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Weil er ihn mit ihrer heimlichen gleichgeschlechtlichen Beziehung erpresst hatte, hat in Chester im Nordwesten Englands ein heute 20-jähriger Mechanikerlehrling einen 15 Jahre alten Schüler erschlagen. Nun wurde der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt. Mindestens 28 Jahre davon muss er auch im Gefängnis verbringen.

15-mal schlug er dem Schüler mit einem Schraubenschlüssel auf den Kopf

Matthew Mason, der zum Zeitpunkt der Tat 18 Jahre alt war, soll im Dezember 2019 den drei Jahre jüngeren Alex Rodda in einen Wald gelockt haben. Dort hat er ihn der Anklage zufolge am Hals gepackt und mindestens 15-mal mit einem Schraubenschlüssel mit voller Wucht auf den Kopf des 15-Jährigen eingeschlagen.

„Das war vorsätzlicher Mord, der genau geplant und – in meiner Einschätzung – rücksichtslos durchgeführt wurde“, so Richter Steven Everett zum Angeklagten. Denn das Opfer war während des Angriffs ahnungs- und wehrlos – seine Hose und Unterwäsche waren bis zu den Knöcheln heruntergezogen, als ob er gerade Sex hatte oder darauf gewartet hätte. Die halbnackte Leiche des 15-Jährigen wurde am Tag darauf gefunden. Schon kurz danach konnte Mason, der Sohn eines reichen Landwirts, festgenommen werden. 

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Der Schüler hatte den Lehrling mit ihrer geheimen Beziehung erpresst

Motiv für die Tat: Der offen schwul lebende Rodda und der Lehrling, der offiziell eine Freundin hatte, hatten eine geheime Beziehung – kennengelernt hatten sie sich über Instagram. Nach einem Kuss entwickelte sich eine Art Beziehung, Mason bestätigte, mindestens fünf Mal Sex mit Rodda gehabt zu haben. Der 15-Jährige soll den Mechanikerlehrling später damit erpresst haben – schließlich liegt das Schutzalter für Sex in England bei 16 Jahren. 

Außerdem soll Rodda Masons Freundin geschrieben haben, dass ihr Freund ihm Sex-Bilder geschickt hätte. Daraufhin hat der Lehrling dem Schüler das erste Mal Geld überwiesen – in Summe hat der 15-Jährige innerhalb von drei Wochen 2.020 Pfund, umgerechnet rund 2.200 Euro, bekommen, damit dieser nicht über deren „intime sexuelle Beziehung“ redet. Einem Freund soll Rodda außerdem erzählt haben, dass der Lehrling ihn für sexuelle Dienstleistungen bezahle.

Die Anwälte argumentierten auf Notwehr – doch der Richter glaubte ihnen nicht

Masons Anwälte argumentierten im Prozess, dass es sich bei der Tötung um Notwehr gehandelt hätte – schließlich hätte der Schüler den Lehrling zum Sex überredet, um ihn damit zu erpressen. Am Tag der Tat hätte Mason dann die Kontrolle über sich verloren. Während des Verfahrens hatte der Angeklagte auch gesagt, er glaube nicht, dass ihn sein Freundeskreis akzeptiert hätte, wenn er sich als schwul oder bisexuell geoutet hätte.

Doch Richter Everett ließ sich davon nicht erweichen. „Auch wenn ich akzeptiere, dass Rodda den Kontakt zu Ihnen aufgebaut hat, bin ich sicher, dass Sie nicht nur geantwortet haben, sondern eine sexuelle Beziehung angestrebt haben, weil sie ihm sexuelle Bilder geschickt haben“, so der Richter: „Sie haben dabei nur an sich gedacht. Er hat die Konsequenzen seines Handelns nicht einschätzen können. Sie waren nicht nur älter als er, sondern auch emotional reifer.“

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