Donnerstag, 25. April 2024
HomeCSD & ParadenPride internationalBerliner CSD erst Ende September?

Berliner CSD erst Ende September?

Durch Corona müssen die Veranstalter auch dieses Jahr nach neuen Wegen suchen

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Eigentlich sollen am 24. Juli hunderttausende Menschen in Berlin am Christopher Street Day (CSD) farbenfroh für die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten demonstrieren – doch: „Die meisten Großveranstaltungen, die schon 2020 abgesagt wurden, finden auch 2021 – zumindest im 1. Halbjahr – nicht statt“, so der Berliner SPD-Abgeordnete Frank Jahnke im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses. „Wir sind nicht sehr optimistisch, dass der Termin zu halten ist“, sagt auch Lutz Ermster vom Vorstand des CSD e.V. der Boulevardzeitung B.Z.

Ein späterer Termin könnte für mehr Planungssicherheit sorgen

Stattdessen könnte der Berliner CSD, der auch unzählige Touristen in die Stadt bringt, auf den 25. September verschoben werden – zeitlich passend zu einem zweiten queeren Höhepunkt des Jahres: Das lesbisch-schwule Straßenfest in der Motzstraße soll nämlich vom 17. und 18. Juli auf den 18. und 19. September verschoben werden.

Mit dem deutlich späteren Termin erhofft sich der CSD e.V. mehr Planungssicherheit für die Großveranstaltung. Denn erst letzte Woche hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg alle Großveranstaltungen bis zum Ende des Sommers abgesagt, darunter auch das MyFest und das LesBiSchwule Parkfest.

- Werbung -

FDP für einen realen CSD zu einem späteren Termin

Unterstützung für den späteren Termin kommt aus der Berliner Politik. FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja sagt zu B.Z., er fände es richtig, den CSD in den September zu verschieben. „Ihn für 2021 erneut abzusagen, könnte das endgültige Aus bedeuten. Sponsoren brechen Pandemie-bedingt weg. Es wird schwer, diese wieder zu akquirieren“, so der FDP-Politiker.

Eine andere Variante bringt Ermsters Kollege Ralph Ehrlich ins Spiel: Wie auch im letzten Jahr könnte am ursprünglich geplanten Termin am 24. Juli ein digitaler CSD stattfinden, berichtet die Tageszeitung Neues Deutschland

Czaja sieht die Gefahr, „dass Berlin grau wird“. Deshalb brauche die Regenbogen-Hauptstadt „Ereignisse, die die Gemeinschaft stärken und die Lebensgeister wach halten“. Er fordert auch die Stadt auf, den CSD-Verein zu unterstützen.

Soll die Stadt für den CSD-Verein Bürokosten von bis zu 150.000 Euro übernehmen?

Beim veranstaltenden Verein rennt der FDP-Politiker damit offene Türen ein. So kann sich CSD-Vorstand Ermster durchaus einen Zuschuss der Stadt für die Organisation vorstellen. Für die Parade, die eigentlich eine politische Demonstration ist, will er keine Unterstützung durch die öffentliche Hand.

Das kann sich auch Czaja vorstellen: „Man sollte dem CSD-Verein für zwei Jahre Büroräume mietfrei zur Verfügung stellen“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende. Eine Forderung, die Ermster auch gerne aufgreift. Für ein Büro „und ein, zwei Angestellte“ rechnet er der B.Z. zufolge mit einem Bedarf von bis zu 150.000 Euro im Jahr. 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner