Donnerstag, 25. April 2024
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London: LGBTI-Veteranen können ihre Orden zurückbekommen

Bis zum Jahr 2000 wurden Lesben, Schwule oder Bisexuell unehrenhaft aus den Streitkräften entlassen

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Das britische Verteidigungsministerium macht Ernst mit der Rehabilitierung von LGBTI-Veteran:innen: Wie nun bekanntgegeben wurde, können sie nun die Rückgabe ihrer Orden beantragen. Damit solle ein „historisches Unrecht“ wiedegutgemacht werden, heißt es aus dem Ministerium.

Bis zum Jahr 2000 durften Lesben, Schwule und Bisexuelle nicht in den britischen Streitkräften dienen

Die Geschichte der Homosexualität im Vereinigten Königreich ist kompliziert: Im Jahr 1967 waren gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Männern in England und Wales entkriminalisiert worden, Schottland und Nordirland folgten erst Anfang der 1980er Jahre. Doch bis 1991 durften LGBTI-Personen nicht für die britischen Geheimdienste arbeiten, von den Streitkräften waren sie sogar bis zum Jahr 2000 ausgeschlossen.

Auch Soldaten, deren Homosexualität erst während des Dienstes bekannt wurde, mussten die Konsequenzen tragen: „Einige wurden wegen Gesetzen über homosexuelles Verhalten verurteilt, die inzwischen entkriminalisiert wurden, andere wurden ausschließlich aufgrund ihrer Sexualität und ohne Verurteilung entlassen“, so das Ministerium.

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Nun möchte das Ministerium „dieses historische Unrecht“ wettmachen

Einigen dieser Soldaten seien dabei ihre Orden aberkannt wurden, andere hätten wegen ihrer Entlassung keine Möglichkeit gehabt, eine solche Auszeichnung zu bekommen. Doch nun sei das Verteidigungsministerium „entschlossen, dieses historische Unrecht wettzumachen“, wie es letzte Woche mitteilte. Eine neue Richtlinie soll es den Betroffenen ermöglichen, die Rückgabe ihrer Ehrungen zu beantragen. Im Namen mittlerweile verstorbener Veteranen können auch Angehörige einen Antrag stellen.

Diese Kehrtwende kommt nicht ganz freiwillig: Zuvor hatte ein 70 Jähriger Veteran des Falkland-Kriegs das Verteidigungsministerium verklagt, weil seine Auszeichnungen eingezogen worden waren, nachdem er 1993 seine Bisexualität öffentlich gemacht hatte. Der für Veteranen zuständige Minister Johnny Mercer hatte angekündigt, die neue Regel noch als Teil des LGBT History Month zu implementieren.

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