Freitag, 19. April 2024
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Hohenems: FPÖ-Bürgermeister hisst Regenbogenflagge

Solidarität in Vorarlberg nach Zerstörungen auch über Parteigrenzen

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Nachdem in Vorarlberg drei Regenbogenflaggen, die an oder vor kirchlichen Gebäuden gehangen sind, gestohlen oder zerstört wurden, solidarisiert sich nun die Gemeindepolitik mit der LGBTI-Community: In der Landeshauptstadt Bregenz und in Hohenems wurden nun demonstrativ ebenfalls die bunten Flaggen gehisst – obwohl Hohenems einen FPÖ-Bürgermeister hat.

Kirchen hissten die Flaggen als Zeichen der Solidarität – das gefiel nicht jedem

Nachdem die Vatikanische Glaubenskongregation letzte Woche das Verbot der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bekräftigt hatte, hissten etliche Pfarren in Österreich die Regenbogenflagge als Zeichen der Toleranz und Solidarität. Doch das kam nicht überall gut an:  Auf dem Kirchplatz in Feldkirch Altenstadt wurde die Fahne in der Nacht auf Sonntag gestohlen, dabei wurde auch die Aufhängung beschädigt. 

In der Gemeinde Hard wurde die Regenbogenflagge, die als Zeichen der Solidarität der Kirche mit gleichgeschlechtlichen Paaren aufgehängt wurde, am Dienstag angezündet und komplett zerstört. Und in der Nacht auf Mittwoch wurde eine Flagge, die die Junge Kirche Vorarlberg aus einem Fenster des Diözesanhauses Feldkirch gehängt hat, angezündet.

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Vier Flaggen auf der Bregenzer Rathausstraße

Gegen diesen Vandalismus macht nun die Vorarlberger Politik mobil. In Bregenz hat Bürgermeister Michael Ritsch von der SPÖ vier Regenbogenfahnen in der Rathausstraße aufgehängt – als sichtbares Symbol einer weltoffenen und bunten Stadt. „Wenn Regenbogenfahnen mutwillig zerstört werden, dann ist das ein Angriff auf uns alle als Gesellschaft. Wir müssen gegen Hass und Diskriminierung entschlossen aufstehen und Farbe bekennen“, so Ritsch.

Sandra Schoch, Vizebürgermeisterin und bei den Vorarlberger Grünen für LGBTI-Themen zuständig, betont, die Flaggen sollten „eine Botschaft an diejenigen sein, die solche Taten verüben. Wir, die Gesellschaft, die offen für die Gleichberechtigung aller Menschen steht und eintritt, sind stärker. Wir lassen uns nicht einschüchtern.“

In Hohenems wird die Flagge am Schlossplatz gehisst

Und auch in Hohenems zeigt man (Regenbogen-)Flagge – was auf den ersten Blick verwundert, hat die Stadt mit Dieter Egger doch einen FPÖ-Bürgermeister. Er hisste gemeinsam mit der Grünen Vizebürgermeisterin Patricia Tschallener die Flagge am Schlossplatz. Hohenems sei eine Stadt vielfältigster, reicher Kultur und Lebensstile, so Egger. Deshalb hisse man auch hier die Regenbogenfahne, um ein klares Signal für Toleranz und Vielfalt zu setzen.

Zusammenleben könne nur gelingen, wenn man mit Respekt und Empathie aufeinander zugeht, so Egger weiter. Auch Vizebürgermeisterin Tschallener spricht von einem starken Zeichen der Stadt: „Es ist ein starkes Zeichen, dass die Flagge nun offiziell in der Stadt Hohenems hängt, nachdem sie vor zwei Jahren beim Jüdischen Museum und letztes Jahr bei der Ruine Alt-Ems gehisst wurde“ Hass und Diskriminierung hätten in Hohenems keinen Platz, so die Grüne.

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