Freitag, 19. April 2024
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Mauthausen-Gedenktag: LGBTI-Opfer nicht vergessen

Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus: Vielfalt unter den Opfern des Nationalsozialismus dieses Jahr im Fokus

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Heute jährt sich zum 76. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Das antifaschistische Österreich gedenkt an diesem Tag dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur und der unzähligen Opfer der NS-Herrschaft. Dieses Jahr richtet das offizielle Österreich den Fokus des Gedenkens auf die Vielfalt unter den Opfergruppen, darunter auch Lesben, Schwule und trans Personen. Das Mauthausen Komitee hat das diesjährige Gedenken unter den Titel „Vernichtete Minderheiten“ gestellt.

Bimlinger: Das Wissen um unsere Geschichte muss die Grundlage für ein ’nie wieder‘ sein

„Am heutigen Gedenktag halten wir inne und gedenken aller Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Gedenken muss aber auch Handeln zur Folge haben“, so die Historikerin und Grüne Nationalratsabgeordnete Eva Bimlinger: „Das Wissen um unsere Geschichte, die Folgen von Nationalsozialismus, Faschismus und dem Verlust demokratischer Grundwerte muss die Grundlage für ein ‚Nie-Wieder‘ sein. Wir müssen immer und überall aufmerksam und wachsam sein, um aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit aufzutreten.“

Für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner ist dieser Tag auch ein Aufruf zum aktiven Gedenken an alle Opfergruppen der Nazi-Diktatur. „Jüdinnen und Juden, Roma, Sinti, Menschen mit Behinderung, Kriegsgefangene, politisch Andersdenkende, religiöse Minderheiten und auch Homosexuelle wurden in den Konzentrationslagern gefangen gehalten und ermordet. Ihnen allen gilt unsere Erinnerung und unser Versprechen: Niemals wieder!“, betont Lindner, der auch Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Initiative SoHo ist.

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Lindner: Hass und Ausgrenzung sind nach 1945 nicht verschwunden

Er betont, dass es Hass und Ausgrenzung schon vor den Dritten Reich gegeben habe und sie auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nicht verschwunden seien. „Unsere Aufgabe ist es, an jedem Tag gegen Antisemitismus, Rassismus und Homophobie einzutreten!“, so Lindner weiter.

Der SPÖ-Politiker fordert deshalb, die Opfer homophober Folgegesetze in der Zweiten Republik vollständig zu rehabilitieren: „Gerade die homosexuellen NS-Opfer mussten lange um ihre Anerkennung als Opfergruppe kämpfen und nicht wenige wurden auch im Nachhinein nach Gesetzen verurteilt, die aus dem NS-System oder der Zeit davor stammten. Sie alle verdienen eine Entschädigung und die offizielle Entschuldigung unserer Republik!“

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