Mittwoch, 24. April 2024
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Barcelona: Fünf Schwule bei drei Angriffen am Wochenende verletzt

Eines der Opfer hat bei der Attacke fast alle Zähne verloren und musste operiert werden

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In der katalanischen Hauptstadt Barcelona hat es am letzten Wochenende mehrere homophobe Vorfälle gegeben. Bei drei verschiedenen Vorfällen wurden insgesamt fünf schwule Männer verletzt. Das meldet die LGBTI-Organisation Observatori contra l’Homofòbia (OCH). Die Täter konnten bis jetzt nicht geschnappt werden.

Zwei schwule Paare wurden von drei bewaffneten Männern angegriffen

So wurden am Sonntag gegen 22.00 Uhr zwei schwule Paare am Strand von Somorrosto im Osten von Barceloneta von drei Männern angegriffen. Die Männer im Alter zwischen 30 und 35 Jahren näherten sich den beiden Paaren, die gerade mit einem heterosexuellen Paar plauderten, und beleidigten sie.

Nachdem sie sich sicher waren, dass keine Polizei in der Nähe war, griffen die bewaffneten Männer die Schwulen an, berichtet Eugeni Rodríguez, der Präsident von OCH. Alle vier Männer wurden dabei verletzt, einer von ihnen so schwer, dass er am Sonntag wegen eines Kieferbruchs operiert werden musste. Der Mann verlor bei dem Angriff fast alle Zähne. Die drei anderen Männer erlitten Prellungen.

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Bis jetzt konnte noch kein Verdächtiger gefasst werden

Ein weiterer Angriff fand Samstag früh im Bezirk Grácia statt, ein anderer gegen 21.00 Uhr in der Nähe des Auditoriums von Barcelona. Ein junger Mann, der sich mit einem Freund unterhielt, wurde zunächst von einem Unbekannten als Schwuchtel beschimpft, bevor er körperlich angegriffen wurde. Die Polizei ermittelt in allen Fällen, konnte bis jetzt aber noch keine Verdächtigen festnehmen.

Mehrere Politiker verurteilten die Angriffe. Tánia Verge, katalonische Ministerin für Gleichstellung und Feminismus, twitterte etwa, dass die Bekämpfung der Homophobie für ihr Ministerium einer der Schwerpunkte sei. Den Opfern sicherte sie ihre Unterstützung zu.

Seit Jahresbeginn hat OCH in Katalonien damit insgesamt 76 LGBTI-feindliche Vorfälle registriert. „Es ist eine Gewaltspirale, an die wir nicht gewöhnt sind – es ist extreme Gewalt“, so Rodríguez gegenüber der spanischen Presse: „Es ist schrecklich, dass wir uns nach der Pandemie nun in dieser Situation befinden.“ Er beklagt auch, dass die meisten Angreifer straflos ausgehen.

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