Freitag, 29. März 2024
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Polizei vereitelt mehrere Anschlagsversuche auf Tel Aviv Pride

Die Verdächtigen hatten Messer, Würgeholz und Taser im Gepäck

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In Israel hat die Polizei mehrere Angriffsversuche auf die Tel Aviv Pride verhindert, die heute seit 12.00 Uhr in der israelischen Hafenstadt stattfindet. Das berichtet die Jerusalem Post.

Ein Mann aus Tel Aviv hatte ein beängstigendes Waffenarsenal dabei

So wurden zwei Bewohner des Palästinensergebiets verhaftet, die sich illegal in Israel aufgehalten und ein Messer getragen haben. Sie wurden zur Vernehmung auf eine Polizeiwache gebracht. Die größte Bedrohung für die Pride kam aber von einem Mann aus Tel Aviv, bei dem ein beängstigendes Waffenarsenal sichergestellt werden konnte. 

Er sei zwischen 30 und 40 Jahre alt, so die Polizei. Er habe mehere Waffen für Attacken dabeigehabt, darunter ein Elektroschockgerät und ein japanisches Würgeholz, Nunchaku genannt. Er wurde festgenommen und vor Gericht gebracht, um Untersuchungshaft gegen ihn zu verhängen. Weitere Hintergründe über den Mann oder seine Motive nannten die Behörden nicht.

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Später nahm die Polizei ein Paar fest, das gegen die Tel Aviv Pride protestierte und versucht hat, sich Zutritt zur Parade zu verschaffen. Dabei griffen sie einen Polizisten an. Auch sie wurden zur Vernehmung auf eine Polizeiwache überstellt. Die radikale Hazon-Bewegung demonstrierte mit einem Gleitschirm, auf dem „Vater + Mutter = Familie“ stand, gegen die Pride.

Die Anschlagsversuche rufen Erinnerungen an das Jahr 2015 wach, als ein religiöser jüdischer Extremist bei der Jerusalem Pride mehrere Menschen mit einem Messer verletzt hatte, eine 16-Jährige starb an ihren Verletzungen. Ein Gericht verurteilte den Mann zu lebenslanger Haft. Im Jahr darauf versuchte ein Bruder des Attentäters einen Anschlag bei der Jerusalem Pride, konnte aber rechtzeitig festgenommen werden.

Bis zu 200.000 Menschen werden erwartet

Die Tel Aviv Pride ist heute um 12.00 Uhr Ortszeit gestartet. Die Veranstalter erwarten nach einem Jahr Corona-Pause rund 200.000 Besucher:innen, die von 1.500 Polizist:innen abgesichert werden sollen. Die erste Pride in Tel Aviv fand bereits 1979 statt, als Homosexualität in Israel noch illegal war. Heute ist sie die größte Parade in der Region und wird auch vom Staat unterstützt.

Die Pride kommt zu einer Zeit, in der auch Israel mit steigenden Corona-Infektionen durch die aus Indien stammende Delta-Variante zu kämpfen hat. Wie bei der Regenbogenparade in Wien wird den Teilnehmer:innen deshalb das Tragen einer Maske empfohlen: „Ich rufe alle Teilnehmer der Pride auf, Spaß zu haben, aber auch die Richtlinien zu beachten“, so Gesundheitsminister Nitzan Horowitz. Verpflichtend ist die Maske nur in Innenräumen.

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